Mögliche Einigung über CD-Kopierschutz begünstigt Microsoft

Der lachende Dritte bei einer sich abzeichnenden Einigung um den Kopierschutz von Audio-CDs könnte Microsoft mit seinem mp3-Konkurrenz-Format WMA sein.

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Der lachende Dritte bei einer sich abzeichnenden Einigung um den Kopierschutz von Audio-CDs könnte Microsoft mit seinem mp3-Konkurrenz-Format Windows Media Audio (WMA) sein. Nach Berichten in US-Medien könnte die neue Formel etwa so aussehen: Auf jeder Musik-CD sind zum einen die üblichen Audio-Daten gespeichert, allerdings in einer kopiergeschützten Form. Zum zweiten liegen die Stücke noch einmal im komprimierten Format des Windows Media Players vor, das eine Überspielung auf den Computer ermöglicht, jedoch dank integriertem Digital Rights Management (DRM) das Kopieren unter starke Einschränkungen stellt.

Die Hauptentwickler für die neue Kombination von Audio und WMA sind den Berichten zu Folge Macrovision und SunnComm, während Bertelsmann mit seiner BMG Entertainment die führende Rolle bei der Erprobung im Markt einnimmt.

Microsoft hätte damit im Kampf um die Vorherrschaft bei den Musikformaten für das Internet einen weiteren Erfolg erzielt, während das vom deutschen Fraunhofer Institut entwickelte, von Haus aus nicht kopiergeschützte mp3 eine Schlappe erlitte. Die Musikindustrie hätte damit ihr Entgegenkommen beim Wunsch der Kunden um Überspielung auf den Computer bewiesen – nicht unerheblich etwa in Auseinandersetzungen mit der deutschen Politik, die angesichts der verbreiteten Versuche, Audio-CDs mit Kopierschutz auszustatten, schon über gesetzlichen Regelungen nachdenkt, private Kopien weiterhin zu erlauben. Zugleich aber bremst die Musikindustrie die inflationäre Verbreitung ihrer Produkte über mp3-Tauschbörsen wie Napster entscheidend.

Wie lange sich die CD-Ripper von dem neuen Schutz aufhalten lassen, ist dann die nächste Frage. Der Digital Millenium Copyright Act (DMCA) sieht allerdings eine verstärke Verfolgung und Bestrafung von Copyright-Verletzern in den USA vor, auch die Programmierung und Verbreitung von Cracker-Tools ist sehr viel risikoreicher geworden. (jes)