Linux Mint 20.1: Cinnamon-4.8-Desktop und Detailverbesserungen

Die neue Linux-Mint-Version 20.1 kommt mit Cinnamon 4.8 als Desktop, WebApps und Chromium Browser und bietet weitere Verbesserungen und Fehlerbehebungen.

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Linux Mint 20.1 hat Cinnamon 4.8 an Bord, der diverse Detailverbesserungen bietet und flotter unterwegs ist.

(Bild: Screenshot Linux Mint)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Martin Gerhard Loschwitz
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Gut ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung von Linux Mint 20 haben die Entwickler rund um Linux-Mint-Chef Clement Lefebvre die Version 20.1 der Linux-Distribution freigegeben. Wie es bereits die Versionsnummer andeutet, bringt Linux Mint 20.1 eher Detailverbesserungen als große Neuerungen. Ein paar Leuchtturm-Features gibt es dennoch.

Nach wie vor bleibt Cinnamon der Standard-Desktop von Linux Mint und liegt nun in Version 4.8 vor. Cinnamon 4.8 ist permformanter als seine Vorgänger, benötigt weniger Ressourcen und verwaltet seine eigenen Erweiterungen ("Spices") nun besser. Eine ausführliche Übersicht zu den Neuerungen in Cinnamon 4.8 liefert dieser Beitrag:

Alternativ können Mint-Nutzer andere Desktops wie etwa MATE und Xfce verwenden. Xfce ist allerdings noch nicht in der Ende Dezember veröffentlichten Version 4.16 in Mint integriert. Das soll erst in Mint 20.2 geschehen, das voraussichtlich im Juli 2021 erscheint. Denkbar ist allerdings, Xfce 4.16 aus einem Ubuntu-PPA zu installieren.

Ähnliches gilt für MATE: Auch hier enthält Mint 20.1 lediglich ein etwas aktuelleres Bugfix-Release als der Vorgänger Mint 20. Der Composition- und Fenster-Manager Compiz ist wieder "out of the box" auf den MATE- und Xfce-Desktops verfügbar.

Neu sind in Linux Mint 20.1 WebApps. Die Idee dahinter ist manchem Anwender womöglich von iOS und macOS, aber auch Gnome bekannt: Aus einer Webseite lässt sich ein eigenständiges Programm erstellen, das den Inhalt der Webseite anzeigt. Die üblichen Steuerelemente eines Webbrowsers fehlen dann. Bei der Mint-Variante arbeitet Firefox im Hintergrund.

Den Namen der WebApp legt der Admin nach eigenen Vorstellungen fest. Der Vorteil: WebApps lassen sich mit einem eigenen Icon versehen und direkt aus dem Start-Menü oder mit einem Doppelklick auf das Icon starten. WebApps tauchen zudem in der Taskleiste und in der Fenster-Auswahl der Tabulator-Taste als eigene Programme auf, was sie von Tabs in einem Browser unterscheidet.

Web Apps stellen Websites mit eigenem Rahmen als Applikation dar, die sich per Doopelklick auf das Icon starten lässt.

(Bild: Screenshot Linux Mint)

Die Entwickler nennen eine Vielzahl möglicher Einsatzzwecke: Videos, die im Hintergrund des Desktops laufen sollen oder Web-Anwendungen diverser Instant-Messenger wie WhatsApp sind ideal, um sie als WebApps umzusetzen.

Ebenfalls neu ist in Linux Mint 20.1 die Anwendung Hypnotix. Sie gibt IPTV-Streams wieder, die per M3U-Playliste über ihre Anbieter zur Verfügung gestellt werden. Viele Streaming-Anbieter machen ihre Angebote mittels M3U-Liste im Netz verfügbar, auch wenn Einschränkungen via Geoblocking dem Fernsehgenuss oft ein Ende bereiten. M3U-Listen von Streaming-Providern können in Hypnotix geöffnet werden, um Zugriff auf die Inhalte der Liste zu erhalten. Je nach Angebot können das Live-Fernsehen oder Video-on-Demand-Angebote aus Mediatheken sein.