Handy-Nutzer gaben 2020 rund 125 Milliarden Euro in App-Stores aus

218 Milliarden mal wurden im vergangenen Jahr neue Apps heruntergeladen. Die durchschnittliche Handy-Nutzung stieg um 20 Prozent auf über 4 Stunden täglich.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 15 Kommentare lesen

(Bild: iko / Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Während der Coronavirus-Pandemie verbringen Menschen nicht nur mehr Zeit zuhause sondern auch am Smartphone. Dabei laden sie mehr neue Apps herunter als je zuvor und geben dafür auch mehr Geld aus. Das geht aus einer Statistik der Marktanalysefirma App Annie hervor.

Demnach haben User letztes Jahr 218 Milliarden neue Handy-Apps heruntergeladen, sieben Prozent mehr als 2019. In den zwölf Monaten haben Handy-Nutzer in den App-Stores von Apple, Google und den Android-Derivaten in China insgesamt 143 Milliarden US-Dollar (etwa 125 Millionen Euro nach dem Jahresmittelkurs) ausgegeben, schätzt App Annie. Das ist ein Anstieg von 20 Prozent. Um den gleichen Prozentsatz ist auch die durchschnittliche Handy-Zeit auf weltweit 4 Stunden und 10 Minuten täglich gestiegen.

Anwender in Europa verbringen demnach weniger Zeit am Handy als der weltweite Durchschnitt. In Deutschland waren es zum Beispiel nur etwas mehr als zweieinhalb Stunden täglich. Das sind aber doch zehn Minuten mehr als 2019.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Deutsche Handy-Nutzer haben laut der Statistik letztes Jahr 2,2 Milliarden neue Apps heruntergeladen und in den App-Stores von Apple und Google 3,12 Milliarden Dollar (2,74 Milliarden Euro) ausgegeben. In Österreich waren es 400 Millionen neue Apps und 230 Millionen Dollar (202 Millionen Euro). Obwohl die Schweiz weniger Einwohner hat, haben die Anwender dort 610 Millionen neue Apps heruntergeladen und dabei 240 Millionen Dollar (210 Millionen Euro) ausgegeben. Deutsche User waren also pro Kopf deutlich spendabler als Österreicher und Schweizer.

Die Handy-Nutzung steigt nicht nur bei jüngeren Anwendern in Deutschland an. Die Generation Z im Alter von 16 bis 24 verzeichnet zwar mit einer im Jahresvergleich um 11 Prozent gestiegenen Nutzungszeit den größten Zuwachs. Die Generation X ab 45 Jahren hat aber auch auch immerhin sieben Prozent mehr Zeit am Smartphone verbracht als im Jahr davor. Millenials im Alter von 25 bis 44 Jahren haben ihre Handy-Nutzungszeit lediglich drei Prozent verlängert.

Die Handy-Nutzer verbringen viel ihrer Zeit in sozialen Netzwerken. TikTok ist der große Gewinner. Das Videoportal mit seinen kurzen Amateur-Clips lag 2019 bei den Nutzungszeiten in Deutschland noch hinter WhatsApp und Facebook. 2020 konnte TikTok seine Nutzungszeiten auf durchschnittlich über 19 Stunden pro Monat mehr als verdoppeln. Das ist deutlich mehr als WhatsApp (weniger als 12 Stunden pro Monat) oder Facebook (monatlich elfeinhalb Stunden).

Video-Streaming auf Smartphones ist letztes Jahr um 40 Prozent angestiegen. Die Nutzung von YouTube ist in Deutschland allerdings zurückgegangen, von fast 13 Stunden auf rund 12,5 Stunden im Monat. Ähnlich sieht es bei Netflix und Amazon Prime Video aus. Anwender, die mehr zu Hause sind, können häufiger größere Bildschirme wie TV, PC oder Laptop nutzen. Apps wie der Game-Streaming-Dienst Twitch und die Joyn Mediathek von ProSiebenSat.1 konnten letztes Jahr trotzdem zulegen.

Lieferdienste für Essen oder auch Rezeptinformationen waren 2020 weitere Gewinner bei den beliebtesten Handy-Apps in Zeiten der Pandemie. So sind die Nutzungszeiten von Lieferdiensten im Laufe des letzten Jahres in Deutschland um mehr als die Hälfte gestiegen. Nach Einschätzung der Marktforscher von App Annie haben die Coronavirus-Pandemie und die Ausgangsbeschränkungen dazu geführt, dass die Handy-Nutzung innerhalb eines Jahres soweit angestiegen ist wie zuvor in drei Jahren.

(fds)