FabAccess: Bessere Maschinenverwaltung für Fablabs

Mit FabAccess sollen Makerspaces bald ihre Maschinen und Nutzer verwalten können – als föderierbares System sogar über einzelne Werkstätten hinaus.

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Grünes Logo: Schlüssel mit Anhänger, darauf ein WLAN-Logo.

(Bild: FabAccess)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Helga Hansen
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Als Mitglied vom Makerspace A einfach Zugang zu den Maschinen von Fablab B und Werkstatt C haben und am Ende nur eine Rechnung zahlen: Mit dem Open-Source-Verwaltungssystem FabAccess könnte dieses Szenario in Zukunft Wirklichkeit werden. Als föderierbare Automatisierungsinfrastruktur soll damit über einzelne Werkstätten hinaus die Nutzung von Räumen und Maschinen einfacher werden. Einen Zwischenstand ihrer Arbeit stellte das Projekt FabAccess auf dem virtuellen Congress des Chaos Communcation Club (rc3) im Dezember vor.

Die Idee zu FabAccess entstand aus dem in Fablabs notwendigen Kompromiss zwischen Sicherheit beim Arbeiten mit gefährlichen Maschinen und der Vorgabe, dort möglichst eigenständig lernen und tüfteln zu können. Mit dem System sollen außerdem Angestellte entlastet werden, um mehr Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben haben, statt ständig in den Werkstätten Aufsicht führen zu müssen. Konkret geplant sind dafür nun vier Komponenten: eine Maschinenverwaltung, ein Berechtigungssystem und die Nutzerverwaltung sowie eine Möglichkeit zum werkstattübergreifenden Betrieb als Föderation.

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Dabei werden die Maschinen zunächst über ihren Stromanschluss an- und ausgestellt – insbesondere, wenn zum sicheren Betrieb eine Einweisung nötig ist. Für die Stromtrennung können Zwischenstecker wie der Shelly Plug genutzt werden und Systeme, die mit der ESP8266-Firmware Tasmota geflasht werden. Umgesetzt werden sollen auch eine Reservierungsfunktion und eine Abnahme nach der Betnutzung. Letzteres führe in der Praxis zu deutlich saubereren Maschinen, so das Projektteam. Gespeichert wird daher, wer zuletzt ein Gerät benutzt hat, um bei Problemen oder Ausfällen Rücksprache halten zu können. Ein rollenbasiertes Zugriffssystem soll bei der Kontrolle helfen, wer an einer Maschine bereits eingewiesen wurde. Die Einbindung von einfachen Maschinen ist aber ebenfalls vorgesehen. Ein SmartCard-System aus FabCard und einem FabReader hilft schließlich bei der Verwaltung der Nutzenden und der Anbindung an die Maschinen.

Am Ende soll die Software jeweils von den Spaces selbstgehostet werden, aber über die einzelnen Instanzen hinweg miteinander als Föderation verbunden sein. Nutzerinnen und Nutzer könnten dann mit wenig Aufwand verschiedene Werkstätten nutzen. In der letzten Entwicklungsstufe sollen auch übergreifende Abrechungsmöglichkeiten hinzukommen. Gleichzeitig kann das FabAccess-System mit eigenen Skripten erweitert und angepasst werden. Die bereits erstellten Anwendungen liegen auf Gitlab bereit und neue Interessierte, die sich an der Umsetzung beteiligen wollen, sind gerne gesehen.

Die Entwicklung der Software wird derzeit über das Förderprogramm Prototype Fund vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. Damit erhalten Projektteams und einzelne Entwicklerinnen und Entwickler für ein halbes Jahr bis zu 47.500 Euro, um Software für die Zivilgesellschaft umzusetzen. Die Ergebnisse müssen unter einen Open-Source-Lizenz öffentlich zugänglich gemacht werden. Am 1. Februar startet die nächste Bewerbungsrunde des Open Prototype Funds.

Hilfreiche Projekte wie automatische Türöffner oder Kaffeeroboter suchen wir außerdem bei unserer aktuellen Makerspace-Challenge. Zeigt uns Eure Hacks und Helferlein gegen Chaos in der Werkstatt. Die drei besten Einsendungen prämieren wir mit einem Korb voll Werkzeug und Filamenten. Neben dem allgemeinen Awesome-Faktor stehen auch Nachbaubarkeit und das Preis-Leistungsverhältnis im Vordergrund. Die Frist für Einreichungen über unsere neue Plattform Make Projects endet am 31. Januar 2021 14. März 2021 (wir haben den Einsendeschluss verlängert). (hch)