AMD-CEO Lisa Su: Chipmangel bleibt bis zum Sommer bestehen

Viele Prozessoren und insbesondere Grafikkarten bleiben in den kommenden Monaten wohl schlecht verfügbar. Auch Nvidia gibt schlechte Aussichten.

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(Bild: c't)

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Die beiden Chiphersteller AMD und Nvidia gehen nicht davon aus, dass der Chipmangel und damit die schlechte Verfügbarkeit vieler Prozessoren und Grafikkarten kurzfristig behoben wird. AMDs CEO Lisa Su sprach in einem Interview von einer angespannten Liefersituation im kompletten ersten Halbjahr 2021, Nvidias Finanzchefin Colette Kress von knappen Lagerbeständen bis mindestens ins zweite Quartal hinein.

Die Webseite Venturebeat sprach anlässlich der Konsumentenelektronikmesse CES 2021 mit Su: "Wir sehen eine Anspannung im Substrat-Markt. [Die Nachfrage] übersteigt die weltweite Kapazität. Es wird in mehr Kapazität investiert, einschließlich Investitionen von AMD. Aber es braucht Zeit, bis diese Kapazitäten verfügbar sein werden", sagte Su. Das sei ein breites Problem, dem die gesamte Industrie entgegenwirke.

Alle CPUs und GPUs sitzen auf Trägern, bevor sie auf einer Platine verlötet (Grafikkarten, Mobilprozessoren) oder in eine CPU-Fassung gesetzt werden (Desktop-Prozessoren). Solche Substrate bestehen aus vielen Lagen, darunter Isolierfolien der japanischen Firma Ajinomoto, die als "Ajinomoto Build-up-Film" (ABF) lagenweise auf eine Basisplatine auflaminiert sind.

Ohne Träger beziehungsweise Substrat kein fertiger Prozessor oder Grafikkarte – unter anderem hier besteht ein Mangel.

(Bild: c't)

Die Webseite Digitimes schrieb Anfang Januar, dass in Taiwan weiterhin ein Mangel solcher ABF-Folien besteht, auch weil der Bedarf an Prozessoren in Autos steigt. Mangelnde Siliziumchips für Infotainmentsysteme sorgen derzeit für einen Stillstand in der deutschen Autoproduktion.

Nvidias Finanzchefin Kress sprach auf einer Investorenkonferenz (Transkript bei Seekingalpha) allgemeiner von einer Nachfrage, die das Angebot übersteige. Die Liefersituation eigener GeForce-Founder-Editions und von Herstellerkarten bleibe voraussichtlich im kompletten ersten Quartal 2021 angespannt. Eine Entwarnung für die Zeit danach gab Kress nicht.

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