Gaming-Notebooks mit GeForce-GPUs: Fehlende Max-Q-Angaben erschweren Kauf

Viele Hersteller verschweigen bei RTX-3000-Grafikchips die Watt-Einstufung, sodass eine mobile GeForce RTX 3060 schneller sein kann als etwa eine RTX 3070.

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(Bild: Nvidia)

Lesezeit: 3 Min.

Wer sich für ein Notebook mit einem GeForce-Grafikchip aus Nvidias RTX-3000-Serie alias Ampere interessiert, sieht in den Herstellerdatenblättern häufig keine Angaben mehr zur GPU-Leistungsaufnahme. Die früher verbreiteten Max-Q-Angaben sind aus den meisten Namen verschwunden. Folglich lässt sich ohne Recherche nicht herausfinden, wie schnell der Grafikchip in einem Notebook ist.

Hersteller können die mobilen GeForce RTX 3080, GeForce RTX 3070 und GeForce RTX 3060 mit unterschiedlich eingestellten Leistungsstufen verbauen – das Topmodell etwa mit 80 bis 150 Watt oder in Ausnahmefällen noch mehr. Eine Limitierung auf 80 Watt verringert die Taktfrequenzen erheblich, was sich auf die Bildrate in 3D-Spielen auswirkt. Eine mobile GeForce RTX 3070 mit 125 Watt kann so etwa schneller sein als eine GeForce RTX 3080 mit weniger als 100 Watt.

Bei der RTX-2000-Generation war in den GPU-Namen ein "Max-Q" vermerkt, wenn es sich um eine Version mit niedriger Leistungsaufnahme handelte. So wussten Käufer, dass ein Gerät mit mobiler GeForce RTX 2060 schneller sein konnte als eines mit GeForce RTX 2070 Max-Q. Teilweise war bei Varianten mit maximaler Leistungskonfiguration auch die Angabe "Max-P" oder "Max Performance" zu finden.

Bei den allermeisten Notebooks mit RTX-3000-GPU fehlen diese Angaben, wie der Webseite Notebookcheck auffiel. Beispiele lassen sich unter anderem bei Asus, Gigabyte, MSI und Razer finden. Eine Ausnahme bildet der deutsche Anbieter Schenker bei den eigenen XMG-Notebooks, wo im Namen weiterhin ein "Max-Q" und im Datenblatt das genaue Leistungsbudget vermerkt ist, etwa beim XMG Pro 15 mit bis zu 115 Watt für die RTX-3000-GPU.

Weitere Verwirrung kommt hinzu, weil sich die Notebook-GPUs stärker von den gleichnamigen Desktop-Grafikkarten unterscheiden als bei den vorigen zwei Generationen. Die mobile GeForce RTX 3080 nutzt deutlich weniger Shader-Rechenkerne als die Desktop-Version.

In einer Stellungnahme gegenüber HotHardware schrieb Nvidia, dass die Max-Q-Marke nicht verschwinde. Im Falle der RTX-3000-Serie verstehe man Max-Q als Plattform und nicht mehr nur als Leistungseinstufung. Hersteller können einzelne Funktionen wie den Dynamic Boost 2 oder Whisper Mode 2 einsetzen und optional die Leistungsaufnahme beschränken.

"Wir empfehlen OEMs dringend, die Taktraten und andere Technologien aufzulisten, die ein Notebook unterstützt, einschließlich Advanced Optimus, Dynamic Boost 2 und mehr", heißt es. "Letztendlich ist es, wie bei allen Laptop-Funktionen und -Spezifikationen, Sache des Herstellers zu vermarkten, was die spezielle Laptop-Konfiguration unterstützt."

Nvidia verweist zudem auf das Treiber-Control-Panel, in dem Powerlimits, Taktfrequenzen und unterstützte Funktionen aufgelistet werden. Das hilft Interessenten allerdings wenig vor dem Kauf eines Notebooks. Im Preisvergleich vermerkt Geizhals Max-Q-Einstufungen, sofern bekannt, um das Filtern zu erleichtern.

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