UN-Bericht: Nordkoreas Hacker erbeuten 300 Millionen US-Dollar in Kryptogeld

Für die Vereinten Nationen wird aktuell ein Bericht zu den Sanktionen gegen Nordkorea erstellt. Demnach hat es das Regime weiter auf Kryptowährungen abgesehen.

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(Bild: Sittipong Phokawattana/Shutterstock.com)

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Allein im vergangenen Jahr haben nordkoreanische Hacker Digitalwährungen im Gegenwert von mehr als 300 Millionen US-Dollar entwendet. Das Geld sei für das Raketenprogramm des abgeschotteten Regimes und zur Unterstützung der Wirtschaft eingesetzt worden, berichtet unter anderem CNN unter Berufung auf ein vertrauliches Dokument der Vereinten Nationen. Der Bericht wird demnach aktuell für den Nordkorea-Sanktionsausschuss der UN vorbereitet. Die aufgelistete Gesamtsumme von rund 316 Millionen US-Dollar wurde demnach bei Angriffen zwischen 2019 und November 2020 erbeutet.

Hacker in Diensten des nordkoreanischen Regimes werden immer wieder mit ausgeklügelten Cyberangriffen in Verbindung gebracht. Bereits vor zwei Jahren hatten Experten im Auftrag der Vereinten Nationen außerdem erklärt, dass die Hacker mit ihren Raubzügen im Internet auch versuchen würden, die Finanzsanktionen gegen das Land zu umgehen. Damals war von einer Beute in Milliardenhöhe die Rede, abgegriffen über mehrere Jahre. Bitcoin & Co. sind für solche Attacken prädestiniert, da Angriffe hier schwieriger nachzuverfolgen sind und das Kryptogeld insgesamt weniger scharf überwacht werden. Hinzu kommt der teilweise enorme Kursanstieg, wie er etwa zuletzt wieder für verschiedene Kryptowährungen zu beobachten ist.

Dem nun von mehreren Medien eingesehenen vertraulichen Bericht liegen Informationen von UN-Mitgliedsstaaten zugrunde, schreibt CNN. So stammt die Zahl zum Gesamtwert des von Nordkorea erbeuteten Kryptogelds auch von einem ungenannten UN-Mitgliedsstaat. Viele kommen dabei nicht infrage, die sich derartige Informationen verschaffen können. Das Geld stammt demnach aus Angriffen auf Finanzinstitutionen und virtuelle Handelsplätze. Derartige Attacken sorgen immer wieder für Aufsehen. Auch wenn die Identität der Angreifer nicht öffentlich bekannt wird, dürften Ermittler oder Geheimdienste durchaus mehr wissen.

(mho)