Auch virtueller Wald hebt die Stimmung

Personen, denen eine Waldumgebung mithilfe von VR-Brillen gezeigt wird, fühlen sich besser und sind danach leistungsfähiger.

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Frühling, Sonne, Wald

(Bild: Peshkova / shutterstock.com)

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Auch virtuelle Waldbesuche können einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden haben. Das geht aus einer Studie hervor, die jetzt in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde.

Zahlreiche Studien belegen zwar mittlerweile, dass natürliche Umgebungen wie Wälder oder Grünflächen einen positiven Effekt auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben. Warum das sogenannte Shrinrin-Yoku (Waldbaden) solch einen positiven Effekt zeigt, ist, ist allerdings noch immer weitgehend unklar. Ein Forschungsteam der Arbeitsgruppe Human-Computer Interaction des Fachbereichs Informatik der Universität Hamburg untersuchte deshalb gemeinsam mit Forschenden des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) sowie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin, ob bereits das Betrachten von Fotos oder von 360°-Videos in einer virtuellen Waldumgebung sich positiver auf die Stimmung und die kognitive Leistung auswirkt.

Um den Effekt zu untersuchen, wurden 34 Freiwilligen mithilfe einer VR-Brille drei verschiedene Umgebungen als Foto-Slideshows und dann als 360°-Videos präsentiert. Eine Umgebung zeigte einen norddeutschen Laubwald und eine zweite eine kleine Straße zwischen Häuserfronten. Das dritte Bild diente als Kontrollumgebung und zeigte ein weißes Rechteck auf schwarzem Hintergrund. Anschließend beantworteten die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer Fragebögen zu Stimmung, Stresslevel und subjektivem Wohlbefinden und absolvierten einen Kognitionstest.

Die in Nature veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass die Waldumgebung einen positiven Effekt auf die Stimmung hatte und die städtische Umgebung unabhängig von der Art der Präsentation die Stimmung störte. Darüber hinaus reichen Fotos der Umgebung schon aus, um Auswirkungen auf die Stimmung zu beobachten.

Das deckt sich mit den Ergebnissen einer ähnlichen Studie: Erst Ende 2020 hatten britische Forscher den Effekt von realen und virtuellen Waldbaden verglichen. Ihre Versuchspersonen gaben ebenfalls an, dass bereits ein Film des Waldes einen beruhigenden und stressmindernden Effekt zeigte – allerdings sei der Effekt bei einem echten Waldaufenthalt sehr viel stärker gewesen. (wst)