Förderprogramm: Bund und Länder finanzieren KI-Kurse für Studierende

Insgesamt stehen 133 Millionen Euro bereit, um deutschlandweit an den Hochschulen Kurse in Machine Learning anzubieten. Möglichst viele sollen sich fortbilden.

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(Bild: Phonlamai Photo/Shutterstock.com)

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Von
  • Silke Hahn

Der Bund hat ein neues Förderprogramm aufgelegt, das möglichst allen Studierenden deutscher Hochschulen Zugang zu Kursen in Machine Learning (ML) verschaffen soll. Ziel ist offenbar, damit Akademikerinnen und Akademiker zu Fachkräften mit Kompetenz in KI (Künstlicher Intelligenz) fortzubilden.

Die Fördergelder sollen laut Ministerium für Bildung und Forschung zunächst insgesamt 133 Millionen Euro betragen, wovon der Bund 90 Prozent zur Verfügung stellt und die Länder den Rest finanzieren. Deutsche Hochschulen können der Mitteilung des Ministeriums zufolge bis zum 30. April 2021 Förderung von ML-Kursen beantragen. Jede Bildungseinrichtung könne maximal 2 Millionen Euro erhalten, für Verbundvorhaben stünden bis zu fünf Millionen bereit. Das Programm soll vier Jahre laufen.

Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hält demnach Machine Learning für eine "Schlüsseltechnologie der Zukunft" und äußerte sich optimistisch, dass Studierende durch die angebotene Zusatzqualifikation langfristig als Fachkräfte die deutsche Wirtschaft und Wissenschaft wettbewerbsfähiger machen. Außerdem verspricht sie sich von dem Programm, dass es die Studienabbrecherquote senken könnte. Wie genau das funktionieren soll, geht aus der Stellungnahme nicht hervor.

Rechtliche Grundlage für die Förderung ist eine Bund-Länder-Vereinbarung vom Dezember 2020 zur "Künstlichen Intelligenz in der Hochschulbildung". Mit der Strategie für Künstliche Intelligenz will die Bundesregierung die staatlichen Investitionen des Bundes in die Technik deutlich erhöhen, nämlich auf 5 Milliarden Euro (vorher waren 3 Milliarden geplant). Bislang erfuhr die Initiative Kritik nicht nur aus der Opposition, da Experten ein "Gesamtkonzept" vermissen. Im Rahmen der breiter angelegten KI- und Datenstrategie hatte der Bund die Einrichtung von hundert zusätzlichen Professuren für Machine Learning anvisiert. Offenbar sind bislang aber erst wenige davon besetzt.

Das vom Bildungsministerium gewünschte Kursangebot ist ausdrücklich nicht auf Studierende der MINT-Fächer beschränkt, sondern soll Studierenden "in allen Fach- und Teildisziplinen" zugänglich sein. Dem Ministerium zufolge sollen die Fortbildungen einen Beitrag zur Data Literacy leisten und die Datenkompetenz der gesamten Bevölkerung langfristig heben. Vor allem Schüler und Studierende stehen zunächst im Fokus von Angeboten, aber auch Hochschulpersonal in Lehre und Verwaltung soll sich mit Fördermitteln von Bund und Ländern weiterbilden können.

(sih)