Für automatische Bewässerung: Bodenfeuchte-Sensor LilyGo Higrow in neuer Version

Bodenfeuchte-Sensoren sind wichtige Teile für automatische Bewässerungssysteme. Von LilyGo gibt es nun die Version 1.1 ihres ESP-32-Bodensensor.

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Von
  • Heinz Behling

Der Higrow-Bodenfeuchtesensor V1.1 von LilyGo soll dasselbe enthalten wie sein Vorgänger: einen ESP32 mit WLAN, Bluetooth, kapazitivem Bodenfeuchte-Fühler, Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsmesser, Beleuchtungssensor sowie eine Ladeautomatik für LiIon-Akkus. Zusätzlich ist ein resistiver Sensor enthalten, der etwas über den Nährstoffgehalt des Bodens aussagen soll. Die Stromversorgung kann außerdem über die USB-Buchse erfolgen (nun USB-C statt Mikro-USB).

Das besagt zumindest die Online-Dokumentation des Herstellers, auf der auch die passende Firmware zur Verfügung gestellt wird. Leider stimmt die Doku jedoch an einigen Stellen nicht: So ist der Beleuchtungssensor nicht enthalten, sondern kann lediglich über die an einer Buchse anliegenden I2C-Schnittstelle zusätzlich angeschlossen werden.

Der Nährstoffsensor misst lediglich die Leitfähigkeit des Bodenwassers. Rückschlüsse auf dessen Nährstoffgehalt sind somit schwierig, denn auch Kalk oder andere, für Pflanzen nicht nutzbare, wasserlösliche Stoffe ändern diesen Wert.

Die in der ersten Version des Sensors eingebaute Halterung für eine Akkuzelle (16850) wurde nun durch ein kurzes, steckbares Anschlusskabel ersetzt. Ein Akku wird nach wie vor nicht mitgeliefert.

Der HiGrow V1.1, ein Bodenfeuchtesensor von LilyGo. Die Akkuzelle wird nicht mitgeliefert.

Der Versuch, den Sensor mit der bereitgestellten Firmware nach Ergänzung mit den WLAN-Daten in Betrieb zu nehmen, gelang leider nicht, da der Sensor jede Kontaktaufnahme mit dem WLAN verweigerte. Soweit erzielte der HiGrow V1.1 erst einmal einen schlechten Eindruck.

Doch es gibt ja pfiffige Programmierer, wie Rick van Hattem, der auf Github zumindest für ESPHome eine lauffähige Firmware bereitstellt. Damit funktioniert dann alles bis auf den fehlenden Lichtsensor vom Typ BH 1750. Auch die Zusammenarbeit mit Smarthome-Servern wie Home Assistant ist dann reibungslos.

Die vom Hersteller angebotenen Datei für ein 3D-Druckgehäuse passt allerdings nicht zur Version 1.1, sie ist für den Vorgänger geeignet, bei der die Buchsen und der Temperaturfühler (DHT11, nicht DHT12 wie in der Dokumentation genannt) anders platziert waren. Da wird man selbst konstruieren müssen, wenn man den Sensor außen verwenden möchte.

Schade: Das 3D-Druckgehäuse passt nur zur Vorgängerversion.

Gerade für den Außeneinsatz eignet sich der Sensor, denn im Deepsleep-Modus kann man den Stromverbrauch drastisch senken. Im Normalbetrieb haben wir einen Stromverbrauch von bis zu 180mA gemessen, im Deepsleep sank er auf 0,25mA.

Wenn man den Sensor nur einmal pro Stunde für eine Minute aufweckt, ergibt das mit der benutzen 1000mAh-Akkuzelle eine maximale Betriebszeit von etwa 150 Tagen. Die Batteriespannung kann über WLAN kontrolliert werden. Die Verwendung einer größeren Akkuzelle ist natürlich möglich, was die Laufzeit entsprechend verlängert.

Letztendlich ist der Sensor also durchaus brauchbar, wenn die kleinen Hindernisse erst einmal umschifft sind. Schade, dass dies nicht vom Hersteller gemacht wurde.

Der HiGrow V1.1 kostet etwa 20 Euro und ist auch bei inländischen Händlern lieferbar.

(hgb)