SpaceX baut eigene Fabrik für Satelliteninternet Starlink

Eine Job-Annonce kann viel verraten: Starlink-Internet soll noch heuer in über 25 Länder kommen. Die Geräte für die Kunden will SpaceX selbst in Texas bauen.

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Satelliten im Orbit

Satelliten im Orbit

(Bild: CG Alex/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

SpaceX hat eine neue Stelle in Austin im US-Bundesstaat Texas ausgeschrieben und dabei die Pläne für eine neue Starlink-Fabrik verraten. Dort sollen demnach Satellitenschüsseln, WLAN-Router und Halterungen in Massenfertigung produziert werden. Der gesuchte Ingenieur für Automatisierung und Steuerung soll das Design der automatisierten Produktionsanlagen sowie deren Software entwickeln.

Die Stellenausschreibung verspricht eine Produktionsstätte auf dem neuesten Stand der Technik. Millionen Endgeräte sollen in Texas gefertigt und direkt an Starlink-Kunden geschickt werden. Bis Ende dieses Jahres soll der Versand auf mehr als 25 Länder ausgeweitet werden, verrät SpaceX.

Bislang bezieht Starlink die Router aus Taiwan und baut die Schüsseln selbst in Redmond im US-Bundesstaat Washington zusammen. Allerdings hat Firmengründer Elon Musk öffentlich die hohen Bauteilkosten beklagt. Jede verkaufte Schüssel dürfte einen vierstelligen Verlust bedeuten. In Texas könnte Starlink mehr Teile selbst herstellen und so die Kosten senken.

Starlink zählt schon mehr als 10.000 Nutzer in den USA und darüber hinaus, nachdem es seit letzten Herbst einen offenen Beta-Test gibt. Die Leistung des Angebots sei "weder theoretisch noch experimentell", versichert SpaceX. Die individuellen Nutzer würden demnach mindestens 100 MBit/s im Downstream und 20 MBit/s im Upstream erhalten, 95 Prozent von ihnen bei einer Latenz von 31 Millisekunden oder weniger. Die Leistungsfähigkeit soll mit der Zeit noch verbessert werden.

SpaceX hatte erst im Frühjahr 2020 mit dem Aufbau von Starlink begonnen und will damit Regionen der Erde mit einem bezahlbaren Internetzugang versorgen, die anderweitig unterversorgt sind. Dies richtet sich aufgrund von Monatspreisen von 99 US-Dollar vor allem an Menschen in Industrieländern, die vom Breitbandausbau nicht erreicht werden.

Starlink-Kunden benötigen eine kleine Schüssel, die sich mit den Satelliten verbindet; einen WLAN-Router liefert SpaceX mit. Insgesamt hat das Unternehmen schon mehr als 1000 Starlink-Satelliten ins All gebracht, geplant sind Tausende.

Seit kurzer Zeit nimmt SpaceX Vorbestellungen für das Satelliten-Internet auch für Deutschland und Europa entgegen. Damit ist es nicht mehr auf Teile der USA, Kanadas und Großbritanniens beschränkt. So bekommt, wer eine deutsche Adresse eingibt, eine unmittelbar fällige Depotgebühr von 99 Euro angezeigt und den Hinweis, dass Starlink hier ab der zweiten Jahreshälfte verfügbar sein soll. Die Vorauszahlung dürfte dann von den 500 Euro für die Hardware abgezogen werden. Fällig werden dann noch einmal 60 Euro Liefergebühr und jeden Monat 99 Euro.

(fds)