Verbraucherschützer: Strahlung bei neuen Handys unnötig hoch

Neue Mobiltelefone verbreiten nach Angaben von Verbraucherschützern oft mehr Elektrosmog als ältere Geräte.

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  • dpa

Neue Mobiltelefone verbreiten nach Angaben von Verbraucherschützern oft mehr Elektrosmog als ältere Geräte. "Viele der neueren Telefone haben eine höhere Strahlung, strahlungsarme Handys werden dagegen vom Markt genommen", kritisierte Joachim Dullin von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen am heutigen Mittwoch. Das Problem sei nicht auf einzelne Hersteller beschränkt.

"Die technischen Möglichkeiten werden nicht genutzt. Die Hersteller haben offenbar andere Prioritäten als den Gesundheitsschutz", sagte Dullin. "Was ohne Qualitätseinbußen machbar ist, darf nicht auf der Strecke bleiben, nur weil das Produkt dann billiger wird", forderten die Verbraucherschützer. Sie hatten die Strahlung marktgängiger Handys mit GSM-Standard gemessen. Der UMTS-Standard werde voraussichtlich strahlungsärmere Handys mit sich bringen.

Während die Grenzwerte für Elektrosmog nur auf die Wärmeeffekte der Strahlung abzielten, gebe es inzwischen auch Hinweise auf Einflüsse auf die Hormonsteuerung und die Zellkerne. Solange dies nicht geklärt sei, müsse die Strahlung so gut wie technisch möglich reduziert werden, forderten die Verbraucherschützer.

Das gleiche Problem stelle sich bei den Sendemasten der Mobilfunkbetreiber. Auch hier werde das technisch Machbare an Strahlenschutz bei weitem nicht ausgenutzt. So könnten die etwa zehn Jahre alten Grenzwerte für das D-Netz inzwischen vom Bundesumweltministerium auf fast ein Zehntausendstel der Strahlung herabgesetzt werden, meinte Dullin. (dpa) / (anm)