Umweltministerium verteidigt Handy-Gütesiegel

Das Bundesumweltministerium sieht trotz der anhaltenden Kritik der Handyhersteller deren Bereitschaft wachsen, einem Ökolabel für besonders strahlungsarme Handys zuzustimmen.

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Von
  • Angela Meyer

Als positives Zeichen in der Diskussion um ein Gütesiegel für Mobiltelefone wertet das Bundesumweltministerium (BMU) die heutigen Äußerungen des BITKOM-Präsidenten Volker Jung. Dieser hatte unter anderem gemeint, dass sich wohl kein Hersteller gegen eine vorgeschriebene Kennzeichnung wehren werde, gleichzeitig aber seine Abneigung gegen "wertlose, so genannte" Ökolabel deutlich gemacht. Der Sprecher des BMU, Michael Schroeren, wies die Kritik des Verbandes an dem Ökolabel als "unbegründet und kundenfern" zurück.

Die Kritik zeige, dass es in der Branche noch an Verständnis für den Verbraucherschutz mangele. "Was die Mobilfunkbranche im Moment überhaupt nicht gebrauchen kann, ist Arroganz gegenüber Verbrauchern, die etwa als Eltern ein begreifliches Interesse daran haben, für ihre Kinder besonders strahlungsarme Geräte zu erwerben", so Schroeren. Die heutigen Aussagen des Branchenverbandes BITKOM signalisierten aber immerhin, dass die Handyhersteller ein verbraucherfreundliches Gütesiegel akzeptieren werden, "wenn auch mit Widerwillen", meinte Schroeren weiter.

Die Handy-Herstellerfirmen seien gut beraten, wenn sie ihren Widerstand gegen die Einführung eines Ökosiegels aufgeben. Nur wer mitmache, könne auch mitreden und an der konkreten Ausgestaltung mitwirken. Die Warnung der Hersteller vor einer technischen Isolation Deutschlands sei unbegründet, meinte Schroeren mit Blick auf das vor einigen Wochen von der schwedischen Arbeitsschutzorganisation TCO vorgestellte Modell eines Gütesiegels für Handys. (anm)