Microsofts Lizenzvereinbarungen unter Beschuss [Update]

Microsoft soll sich auf Grund der außergerichtlichen Einigung mit der US-Bundesregierung unfaire Vorteile bei Lizenzverträgen mit PC-Herstellern verschafft haben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 273 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Erich Bonnert

Die neun US-Bundesstaaten, die weiterhin eine Verurteilung von Microsoft im Kartellprozess anstreben, haben vor Gericht neue Beschuldigungen erhoben. Microsoft soll sich auf der Grundlage der außergerichtlichen Einigung mit der US-Bundesregierung unfaire Vorteile bei Lizenzverträgen verschafft haben. So sollen die PC-Hersteller Hewlett-Packard und Gateway gezwungen worden sein, bei neuen Lizenzverträgen mit Microsoft Patentrechte unentgeltlich an Microsoft abzugeben.

Microsoft verteidigt sich, die neuen Lizenzvereinbarungen entsprächen den Bedingungen des zuvor mit dem Bundesjustizministerium ausgehandelten Consent Decree, schreibt die Tageszeitung San Jose Mercury News. Gerade deshalb aber ficht zum Beispiel Kalifornien weiterhin gegen den Vergleich. Schriftliche Aussagen von HP und Gateway beweisen laut Justizminister Bill Lockyer, dass die Monopolmacht Microsofts mit dem Consent Decree nicht eingeschränkt wurde, sondern dass der Konzern Geschäftspartner noch stärker unter Druck setzt.

Nach der außergerichtlichen Einigung mit dem US-Justizministerium muss Microsoft unter anderem allen PC-Herstellern Windows-Lizenzen zu den gleichen Bedingungen zur Verfügung stellen. Dies führe nach den Angaben eines Microsoft-Managers zu einer Preiserhöhung von rund 4 US-Dollar pro installierter Windows-Version für einige Hersteller, darunter HP und Gateway -- was diese natürlich nicht gerne sehen, da dadurch ihre Margen weiter sinken. (Erich Bonnert) / (jk)