Endgültiges Aus für DAB?

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten hat der Fortführung des terrestrischen Digitalradio-Projekts eine Absage erteilt.

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Von
  • Sven Hansen

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hat die Mittel für die DAB-Projektanträge der ARD und des Deutschlandradios nicht freigegeben. Wesentliche Teile der von der KEF in Abstimmung mit den Rundfunkanstalten aufgestellten Kriterien seien nicht erfüllt worden, so die KEF in einer Pressemitteilung. Im Januar vergangenen Jahres hatte die KEF die Freigabe weiterer DAB-Gelder an Bedingungen geknüpft.

Der ARD und dem Deutschlandfunk sei es seither nicht gelungen, ein tragfähiges Konzept für eine erneute DAB-Einführung vorzulegen. "Insbesondere fehlt eine Abstimmung mit der Mehrheit der privaten Hörfunkanbieter. Hinzu kommen unzureichende Aussagen zu zukünftigen Programmangeboten, welche ausschließlich über das Digitalradio verbreitet werden sollen", so die KEF.

Die sich über Jahre hinschleppende DAB-Einführung in Deutschland steht damit vor dem Aus. Vor einem Monat hatte der Verband Privater Rundfunk Telemedien e.V. (VPRT) sich gegen die eigentlich für Herbst geplante Einführung von DAB+ – einer erweiterten Form des DAB-Standards – ausgesprochen. Mit dem Wegfall der DAB-Gelder von ARD und Deutschlandfunk scheint die Fortführung des Projektes fraglicher denn je. (sha)