Yahoo schreibt erneut rote Zahlen [Update]

Der Internet-Dienstleister und Portal-Betreiber meldete das sechste Quartal in Folge mit Verlusten. Allerdings hob Yahoo auch die Umsatz-Prognose an.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Internet-Dienstleister und Portal-Betreiber Yahoo meldete das sechste Quartal in Folge, in denen er Verluste schrieb. Allerdings hob Yahoo auch die Umsatz-Prognose für das laufende Jahr an. Im ersten Quartal 2002 hat Yahoo einen Verlust von 53,6 Millionen Dollar (9 US-Cents je Aktie) verbucht. In dem Quartalsverlust sind Belastungen von 64,1 Millionen US-Dollar für Abschreibungen auf Investments eingeschlossen, die im Wert gefallen sind. Klammert man Sonderbelastungen aus, betrug der Gewinn 10,5 Millionen US-Dollar (2 US-Cents je Aktie). Im gleichen Zeitraum des Vorjahrs betrug der Verlust von Yahoo unter gleichen Bedingungen 11,5 Millionen US-Dollar. Der Umsatz im ersten Quartal stieg auf 192,7 Millionen US-Dollar, nachdem er in der gleichen Vorjahresperiode bei 180,2 Millionen US-Dollar gelegen hatte.

Yahoo-Chef Terry Semel will den Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) im laufenden Jahr gegenüber 2001 mehr als verdoppeln. Auf EBITDA-Basis verdiente Yahoo im ersten Quartal dieses Jahres 24,4 Millionen US-Dollar nach 0,9 Millionen US-Dollar im Vorjahr. Die Geschäftsergebnisse spiegeln bereits den Kauf der Internet-Stellenvermittlungsfirma HotJobs wider. Das Wall Street Journal schätzt, dass dies zwischen 13 und 15 Millionen US-Dollar des ausgewiesenen Yahoo-Umsatzes ausmachte -- womit der Umsatz von Yahoo selbst, ohne Einrechnung von HotJobs, nahezu unverändert geblieben sei.

Yahoo rechnet für das zweite Quartal 2002 mit einem Umsatz von 205 Millionen bis 225 Millionen US-Dollar. Für das Gesamtjahr möchte Yahoo auf Umsätze von 870 Millionen bis 910 Millionen US-Dollar kommen. Der EBITDA soll im zweiten Quartal 23 Millionen bis 33 Millionen US-Dollar erreichen und im Gesamtjahr zwischen 105 Millionen und 130 Millionen US-Dollar liegen. Die hehren Ziele will Yahoo mit einer Ausdehnung der Services erreichen -- und mit einer Verringerung der Abhängigkeit von Werbung. Das Internet-Portal hat in letzter Zeit bereits mehrere Dienste für die Anwender kostenpflichtig gemacht oder zu bezahlende Zusatz-Dienste eingeführt. Allerdings resultiert der größte Teil des Yahoo-Umsatzes immer noch aus Anzeigen, was Analysten an der Wall Street angesichts des schwachen Internet-Werbemarktes bislang recht besorgt dreinschauen lässt: Im nachbörslichen Handel, nach der Vorstellung der Geschäftszahlen, sank der Kurs der Yahoo-Aktie dann auch um 2,3 Prozent auf 18,01 US-Dollar. (jk)