Entwicklungsumgebung: Plug-in für Swarm Programming von JetBrains verfügbar

Das Plug-in Code With Me für verteiltes Programmieren ist allgemein verfügbar und in die großen JetBrains-IDEs integriert.

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Schwarm, Vögel
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

JetBrains hat das Plug-in Code With Me nun offiziell freigegeben. Die Erweiterungen für die Arbeit im Team steht für zahlreiche IDEs des tschechischen Toolherstellers bereit. Sie ermöglicht die gemeinsame Arbeit an Projekten und integriert Audio- und Videokommunikation. Code With Me zielt unter anderem auf Pair und Swarm Programming, um gemeinsam am Code zu arbeiten. Außerdem lassen sich damit interaktive Kurse umsetzen.

Die Early-Access-Version hatte JetBrains im September 2020 veröffentlicht. Bei den 2021.1-Releases der Entwicklungsumgebungen IntelliJ IDEA (Community und Ultimate), WebStorm, PyCharm (Community und Professional), CLion, PhpStorm, GoLand und RubyMine gehört das Plug-in bereits zum Lieferumfang.

Die Verbindung läuft standardmäßig über die Server bei JetBrains. Dabei setzt Code With Me für die Projektdaten auf eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Alternativ ist mit dem Enterprise-Paket eine rein interne Kommunikation möglich, ohne dass irgendwelche Daten das private Netzwerk verlassen. Zum Hosten einer gemeinsamen Sitzung ist eine JetBrains-IDE erforderlich, aber der Gastzugang funktioniert über einen schlanken Webclient ohne vollwertige Entwicklungsumgebung.

Bevor die Gäste über den erhaltenen Link einer Session beitreten können, muss der Host die Teilnahme bestätigen. Im Anschluss lässt sich der Code je nach Szenario auf unterschiedliche Weise im Team bearbeiten. Für Pair Programming bieten sich sowohl der Full sync mode an, der das gemeinsame Arbeiten am selben Codeabschnitt ermöglicht, als auch das gegenseitige über die Schulter Schauen über follow.

Beim gemeinsamen Arbeiten am Sourcecode zeigt Code With Me, wer Änderungen vornimmt.

(Bild: JetBrains)

Wer auf Swarm Programming setzt, kann mit mehreren Gästen synchronisiert arbeiten. In diesem Fall dürfen alle gleichzeitig den Code editieren. Der Host kann den Debugger starten und die Ergebnisse mit den anderen teilen. Für Remote Workshops oder Lehrgänge ist ein reiner follow-Modus sinnvoll, bei dem die Gäste reine Zuschauer sind.

Während der Preview-Phase war das Plug-in kostenlos, und zum Release bietet JetBrains drei Modelle an. Der Community Plan ist kostenlos, aber auf 30 Minuten und drei Gäste pro Session begrenzt. Ein monatliches Limit gibt es nicht, sodass theoretisch beliebig viele halbstündige Sitzungen hintereinander stattfinden können.

Der Premium Plan kostet für die persönliche Nutzung 5 Euro monatlich beziehungsweise 50 Euro jährlich pro User und erlaubt das Einladen von bis zu 50 Gästen bei einer unbegrenzten Sitzungslänge. Für Organisationen liegt der Preis bei 10 beziehungsweise 100 Euro. Die Enterprise-Variante bietet optional lokale Server und ermöglicht Sessions mit bis zu 100 Gästen. Der Preis liegt bei 400 Euro pro Nutzer und Jahr.

Weitere Details lassen sich dem JetBrains-Blog entnehmen. Der Beitrag legt auch die mittelfristige Planung offen, die unter anderem auf weitere IDEs wie AppCode, Rider und DataGrip zielt. Zudem soll das Plug-in künftig mit Android Studio zusammenarbeiten, das auf IntelliJ IDEA basiert. Darüber hinaus ist eine Anbindung für die Education-Varianten für Hochschulen, Praktika und andere Lehrkurse IntelliJ IDEA EDU und PyCharm EDU geplant. Schließlich steht noch vollständiges Remote Development auf dem Plan, bei dem ein Server den Source-Code und das Tooling verwaltet und sich um die Verarbeitung kümmert.

(rme)