Unfall mit führerlosem Tesla Model S kostet zwei Menschenleben

Angeblich mit leerem Fahrersitz kracht ein Tesla in einen Baum. Nach stundenlangen Löscharbeiten findet die Feuerwehr Leichen auf Beifahrer- und Rücksitz.

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Tesla-Ladestation

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Ein Tesla Model S ist am Wochenende im US-Bundesstaat Texas bei einen tödlichen Unfall zerstört worden. Ersten Einschätzungen zufolge ist das vom Autopiloten gesteuerte Elektroauto bei hoher Geschwindigkeit in einer Kurve von der Straße abgekommen, gegen einen Baum gekracht und in Flammen aufgegangen. Es befand sich nach Angaben lokaler Ermittlungsbehörden niemand auf dem Fahrersitz. Die beiden Insassen auf dem Beifahrersitz und der Rückbank haben nicht überlebt.

Der Unfall hat sich nördlich von Houston in der Nähe des Hauses einer der beiden Opfer ereignet. ABC News berichtet unter Berufung auf Aussagen der Ermittlungsbehörden, dass die beiden 59 und 69 Jahre alten Opfer ihre Frauen abgesetzt haben und eine Testfahrt mit dem 2019er Tesla Model S unternehmen wollten. Dabei hätten sie sich über die Features des Tesla wie den Autopiloten unterhalten.

Nach Angaben der Polizeibehörden brauchte es vier Stunden und mehr als 110.000 Liter Wasser, bis das Feuer gelöscht werden konnte. Bei normalen Autos würde dies nur Minuten dauern, berichtet KHOU-11 aus Houston. Man habe sogar Tesla angerufen um zu erfahren, wie das Feuer gelöscht werden kann. Die Behörden sind sich aufgrund der Positionen der Insassen nahezu hundertprozentig sicher, dass niemand den Tesla gefahren hat.

Autobatterien seien nach Ansicht der Behörden üblicherweise sicher, berichtet die New York Times. Allerdings können Unfälle bei hohen Geschwindigkeiten zu unkontrollierten Kontakten verschiedener Materialien der Batterien führen. Dies wiederum kann zu Bränden und sogar zu Wiederentzündungen führen, selbst nachdem das Feuer bereits gelöscht scheint.

Teslas Autopilot wird nach den letzten Unfällen von der US-Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit NHTSA unter die Lupe genommen. Nach Angaben Reuters' erklärte die NHTSA im März, dass sie 27 Tesla-Unfälle untersuche. Zuletzt war Teslas Autopilot in Michigan in einen Unfall verwickelt.

Tesla selbst hat auf Anfragen der US-Medien zum aktuellen Unfall noch nicht reagiert. Am Samstag und vor diesem Unfall hat Tesla-Chef Elon Musk auf den aktuellen Tesla-Sicherheitsbericht hingewiesen. Demnach seien Teslas mit Autopilot fast zehnmal weniger wahrscheinlich in einen Unfall verwickelt als andere Fahrzeuge.

In Kanada steht derzeit ein Mann vor Gericht, der schlafend hinter dem Steuer seines rasenden Tesla erwischt wurde. Die Sache ist glimpflich ausgegangen. Dennoch drohen dem schlafenden Tesla-Fahrer nun zehn Jahre Haft.

(fds)