Neues Leben für Compaq in Brasilien

Die Marke Compaq feiert in Brasilien eine Wiederauferstehung. Die Computer sollen allerdings modern sein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
Die Christus-Statue in Rio de Janeiro

Christus der Erlöser thront über Rio de Janeiro. In Brasilien ersteht die Marke Compaq wieder auf.

(Bild: Tânia Rêgo/Agência Brasil)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Torge Löding

Bald soll der altbekannte Compaq-Schriftzug wieder auf neuen Computern prangen: In Brasilien hat der Computer-Konzern Positivo Tecnologia die Lizenzierung der Marke Compaq bekannt gegeben. Das Unternehmen hat sich unter anderem auch die Rechte für die ehemalige Sony-Marke Vaio gesichert.

Gemäß der Vereinbarung mit HP, seit 2002 Eigentümer der Marke Compaq, werden die Brasilianer noch im April mit Herstellung und Verkauf von Computern unter der einstigen Weltmarke beginnen. So soll Compaq in Südamerika acht Jahre nach Einstellung wieder auferstehen.

Das Compaq-Geschäft in Brasilien soll eine unabhängige Geschäftseinheit innerhalb Positivos sein. Dies sei die Reaktion auf steigende Nachfrage nach Notebooks – ein globaler Trend, der auch in Brasilien sichtbar ist, läßt sich Positivo-Geschäftsführer Hélio Rotenberg in einer Mitteilung zitieren. Der brasilianische PC-Markt verzeichnete im dritten Quartal 2020 einen Verkaufsanstieg von 9,9 Prozent, berichten Analysten von IDC. Getrieben war dieser Anstieg vor allem durch Home-Office und Hausunterricht aufgrund der COVID-19-Pandemie, von der Brasilien in besonderem Maße betroffen ist.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Im Zeitraum von Juli bis September 2020 wurden 1.611.907 Geräte verkauft, wobei über 80 Prozent davon auf Notebooks entfielen. Laut IDC stieg der Notebook-Absatz im 3. Quartal 2020 um 25,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Von den insgesamt 1.611.907 PCs, die im dritten Quartal 2020 in Brasilien (210 Millionen Einwohner) verkauft wurden, gingen 1.160.724 an Endverbraucher, 451.183 an Unternehmen.

Comap, einst Pionier für IBM-kompatible PCs, war 2002 nach einem umstrittenen Deal von der Hewlett Packard Company (HP) übernommen worden. Viele Compaq-Produkte wurden dann der HP-Produktpalette hinzugefügt, während die Marke Compaq in anderen Produktlinien, etwa im Bereich der Business-Notebooks, weiter genutzt wurde – bis zu ihrer Einstellung im Jahr 2013. Im selben Jahr verschwand übrigens Altavista aus dem Netz.

Positivo Tecnologia wurde 1989 im brasilianischen Bundesstaat Paraná gegründet und konsolidiert sich mit diesem Deal als Mehrmarkenplattform für Herstellung, Vertrieb und Service von Hardware-Lösungen in Brasilien. Mit dem Compaq-Deal verfügt Positivo nun über acht Marken, darunter eigene und Produkte von Drittanbietern: Positivo, Vaio, 2 A.M., Quantum, Anker, Positivo Casa Inteligente, Positivo Servers & Solutions, und eben Compaq. Darüber hinaus betreibt Positivo eine Geschäftseinheit für Bildungstechnik für öffentliche und private Schulen.

Compaq wird weiterhin von Camilo Stefanelli geleitet, der von HP wechselt und die Position des CEO der Marke in Brasilien übernimmt. "Als Mitbewerber habe ich die Arbeit und Kompetenz Positivo Tecnologias immer bewundert. Es ist ein brasilianisches Unternehmen, das auf Augenhöhe mit den großen globalen Marken konkurrieren kann", mein Stefanelli. In Positivo Tecnologia wird Compaq eine eigenständige Geschäftseinheit sein.

(tol)