Schwere Netzwerkstörung macht NRW-Behörden zu schaffen

Das Landesverwaltungsnetz als IT-Rückgrat der NRW-Landesverwaltung ist "erheblich gestört". Probleme gibt es mit Mails, Aktenzugriffen und Corona-Fallzahlen.

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(Bild: MemoryMan / Shutterstock.com)

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Von
  • dpa

Eine schwere Störung im Netzwerk der nordrhein-westfälischen Landesverwaltung hat am Dienstag die Arbeit von Behörden beeinträchtigt. Allein im Zuständigkeitsbereich des Justizministeriums waren nach Angaben eines Sprechers 30 Einrichtungen betroffen, darunter die Staatsanwaltschaft Duisburg.

Eine Sprecherin in Duisburg sagte, dass sie nicht auf Akten zugreifen könne. Auch sei kein Mailversand möglich. Das Telefon funktioniere aber. Laut dem Landesbetrieb Information und Technik war das sogenannte Landesverwaltungsnetz (LVN) seit Montagabend "erheblich gestört". "Ursächlich ist eine größere Störung an zentralen Knoten der Telekom", berichtete IT.NRW in Düsseldorf. "Es sind mehrere Verfahren im Landesverwaltungsnetz sowie das Verfahren der Telearbeit der Landesbediensteten betroffen", hieß es.

Beim LVN handele es sich laut IT.NRW um eine "Verbindung aller Behörden und Einrichtungen", die die technische Basis für die Digitalisierung der Verwaltung in NRW bilde. IT.NRW arbeite zusammen mit der Telekom an der Lösung des Problems. "Eine Gesamtanalyse, welche Verfahren und Landesbehörden genau betroffen sind, gibt es aktuell nicht", erklärte eine Sprecherin. Auch eine zeitliche Prognose, wann die Störung behoben sein werde, sei noch nicht möglich, "da die Fehlerbehebung bei der Telekom maßgeblich ist". Ein Telekom-Sprecher wies dies am Nachmittag zurück. "Ein größerer Fehler im Netz der Telekom liegt nach aktuellem Kenntnisstand nicht vor", erklärte er. Die Ursache für die Störung werde von Technikern der Telekom und IT.NRW gemeinsam analysiert. "Telekom und IT.NRW arbeiten zusammen intensiv an der Behebung des Problems", betonte er.

Von der Störung betroffen war auch die Übermittlung von aktuellen Corona-Fallzahlen durch die Gesundheitsämter an das Landeszentrum Gesundheit NRW. Dieses konnte in der Folge nur unvollständige Daten an das Robert-Koch-Institut weiterleiten. Auch bei IT.NRW selbst lief nicht alles rund. Zwar gebe es keinen Totalausfall, aber Probleme mit Videokonferenzen und Telefonie, sagte eine Sprecherin.

(emw)