Cloud-nativ: Microsoft holt die Macher von Flatcar Container Linux ins Boot

Als Teil der Azure-Gruppe rücken die Open-Source- und Cloud-native-Entwickler der Kinvolk GmbH unter das Dach des US-amerikanischen IT-Konzerns.

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Von
  • Matthias Parbel

In dem anhaltenden Bemühen, Kunden für jeden Einsatzzweck und auf jeder Plattform die Vorzüge containerisierter Anwendungen auf Kubernetes anbieten zu können, sichert sich Microsoft die Erfahrung des auf Open Source und Cloud-native-Entwicklung spezialisierten Teams der Kinvolk GmbH. Die Entwicklerinnen und Entwickler von Kinvolk sollen innerhalb der Azure-Gruppe eine zentrale Rolle bei der technischen Weiterentwicklung des Azure Kubernetes Service (AKS) sowie des auf Hybrid- und Multi-Cloud-Umgebungen ausgelegten Dienstes Azure Arc übernehmen, wie Brendan Burns, Corporate Vice President von Microsofts Unternehmensbereich Azure Compute, im Rahmen der Übernahme der Kinvolk GmbH bekannt gab.

Das Team der in Berlin ansässigen Kinvolk GmbH ist vor allem für Flatcar Container Linux bekannt, einen Fork des CoreOS Container Linux. Nach der Übernahme von CoreOS durch Red Hat wurde CoreOS Container Linux Anfang 2020 jedoch eingestellt. Seither gilt Flatcar neben Fedora CoreOS und RHEL CoreOS als aussichtsreichste Nachfolgeplattform. Kinvolk hat sich seit seiner Gründung 2015 nach eigenem Bekunden dem Community-Gedanken verschrieben und setzt konsequent auf Open Source für die Entwicklung Cloud-nativer Anwendungen. So hat das Team seit dem Auftakt zu Flatcar Container Linux im Jahr 2018 die Plattform nicht nur um eine eigene Open-Source-Distribution von Kubernetes unter dem Namen Lokomotive ergänzt, sondern auch Inspektor Gadget entwickelt, eine Sammlung von Tools zum Debuggen und Inspizieren von Kubernetes-Anwendungen.

Die gemeinsame Arbeit des Kinvolk-Teams startete 2015 in Berlin mit der an CoreOS angelehnten Container Runtime rkt. Dieses und alle folgenden Open-Source-Projekte hat das Team stets in enger Zusammenarbeit mit der Community einerseits wie auch IT-Unternehmen auf der anderen Seite vorangetrieben – ganz im Sinne einer "großen, erweiterten Familie", wie es auch der auf dem Begriff kinfolk basierende Firmenname Kinvolk widerspiegeln soll.

Diese von Kinvolk bisher erfolgreich gepflegte Open-Source-Kultur will auch Microsoft erhalten und ausbauen. Dazu werde das Kinvolk-Team nicht nur weiterhin in den bestehenden Open-Source-Projekten – insbesondere der Flatcar Community – aktiv bleiben, sondern auch aktiv eine intensivere Zusammenarbeit zwischen den Azure-Entwicklungsteams und der größeren Open-Source-Container-Community vorantreiben, verspricht Burns.

Weitere Informationen zur Übernahme von Kinvolk und den künftigen Plänen finden sich in der Ankündigung von Microsoft sowie im Blogbeitrag des Berliner Entwicklerteams.

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