Blitz-Technik "Bounce Flash": Fotos mit Schmeichellicht aufnehmen

Sie sind mit kleinem Besteck unterwegs und möchten dennoch schöne Bilder mit Schmeichellicht machen? Jetzt schlägt die Stunde des indirekten Blitzens!

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Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Tilo Gockel
Inhaltsverzeichnis

Vom indirekten Blitzen oder Bounce Flash (to bounce: abprallen lassen, zurückwerfen) spricht man, wenn man den Blitz "über die Bande" spielt. Man richtet ihn dann nicht wie sonst üblich zum Motiv, sondern gegen die Decke, gegen eine benachbarte Wand oder gegen eine andere Fläche in der Nähe. So wird diese Fläche zu einer neuen, viel größeren Lichtquelle, die noch dazu aus einer anderen Richtung kommt. Das Licht wird dadurch viel vorteilhafter. Wer im indirekten Blitzen ein wenig geübt ist, der kann tatsächlich nur mit dem Blitz auf der Kamera eine Lichtwirkung erzeugen, die der einer Softbox kaum nachsteht.

Die Kamera sollte man beim indirekten Blitzen manuell einstellen und dann einen Schwarzschuss ohne Blitz aufnehmen. Nur so kann man den Einfluss des Umgebungslichts perfekt beurteilen und dann Blende-ISO-Zeit gegebenenfalls nachtrimmen. Je nach Art der Aufnahme kann man so das Umgebungslicht komplett ausblenden, indem man die Belichtungszeit auf die Blitzsynchronzeit stellt. Oder – für mehr Atmosphäre – kann man das Umgebungslicht durch eine längere Belichtungszeit auch einbeziehen.

Den Blitz kann man auf TTL stellen und dann über die Blitzbelichtungskompensation (FEC) nachtrimmen. Alternativ stellt man den Blitz schlicht manuell ein. Die manuelle Einstellung setzt etwas Übung voraus und braucht selbst dann noch ein, zwei Probeschüsse. Dafür erhält man aber mehr Kontrolle, konstantere Ergebnisse und spart sich den sonst immer wieder notwendigen Abgleich per FEC.