Dienstag: Biontech-Plus, Impfstoff-Mix, Dogecoin-Hype und Robotaxi-Tests

Biontech mit Milliardengewinn + Impfstoff-Mix gegen Corona-Varianten? + Tesla-Autopilot in der Kritik + Robotertaxis in China im Test

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Ein Dogecoin

(Bild: Axel Kannenberg, Shutterstock)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Torge Löding

Biontech meldet Milliardengewinne und verspricht, diese in Krebs- und Coronaforschung zu investieren. Neue Studien legen nahe, dass ein Impfstoff-Mix besser gegen Corona-Varianten helfen könnte.

Teslas Autopilot steht wegen womöglich falscher Werbeversprechen in der Kritik. In China wurde Testbetrieb mit Robotertaxis an verschiedenen Orten aufgenommen. Das Wichtigste vom Tage in Kürze:

Biontech hat im ersten Quartal einen Reingewinn von 1,1 Milliarden Euro erwirtschaftet. Noch rasanter stieg der Umsatz, der in den ersten drei Monaten nach vorläufigen Zahlen 2,05 Milliarden Euro erreichte. Der Anstieg geht vor allem auf die rasche Steigerung der Auslieferung des Corona-Impfstoffs zurück. Bis zum 6. Mai wurden weltweit mehr als 450 Millionen Impfstoffdosen in 91 Länder oder Regionen ausgeliefert. Biontech hat sich dazu mit dem US-Pharmariesen Pfizer zusammengeschlossen.

Nun sei die Produktionskapazität für dieses Jahr von ursprünglich 1,3 Milliarden Impfstoffdosen auf bis zu drei Milliarden gesteigert worden. Davon seien voraussichtlich mehr als 40 Prozent für Länder mit mittlerem und geringem Einkommen bestimmt. Der Gewinn soll zu einem großen Teil in die Forschung investiert werden – vor allem zu Corona-Virus und Krebserkrankungen.

Neue Studien zur Kombination verschiedener Arten von Impfstoffen laufen – ein Mix könnte helfen, Mutanten zu stoppen, die unser Immunsystem umgehen. Bisher warnen die Gesundheitsbehörden offiziell davor, COVID19-Impfstoffe zu mischen und zu kombinieren. Nachdem jedoch Bedenken über das sehr geringe Risiko von Blutgerinnseln im Zusammenhang mit dem Impfstoff AstraZenecas aufgekommen sind, könnte sich diese Empfehlung bald ändern.

Die meisten Impfstoffe zielen auf das gleiche Protein ab. Ein Wechsel solcher Impfstoffe sollte also funktionieren, zumindest theoretisch. Derzeit laufen eine Handvoll Studien, um die Wirksamkeit von Impfstoffkombinationen zu testen. Erweist sich dieser Mix als sicher und wirksam, könnten die Länder ihre Impfkampagnen auch dann fortsetzen, wenn Vorräte eines Impfstoffs zur Neige gehen.

Die Fahrzeuge Teslas sind offenbar noch weiter von echter Autonomie entfernt, als Elon Musk und Reklame den Verbrauchern weismachen wollen. Behörden haben zumindest eine Differenz zwischen Teslas Autopilot-Werbung und den tatsächlichen Fähigkeiten zum Selbstfahren festgestellt.

Diese baue auch einen Vertrauensüberschuss auf, der dazu führe, dass Kunden sich wortwörtlich auf die Bezeichnung "Autopilot" verließen und sich über weite Strecken von ihren Teslas chauffieren ließen. Dabei kam es bereits zu einigen tragischen Unfällen. Besonders schockierend war ein Unglück mit zwei Todesopfern am 18. April in Texas.

In China ist unterdessen in den letzten zwei Jahren eine Reihe junger Firmen in Erscheinung getreten, die Testläufe mit selbstfahrenden Robotaxis betreiben. Pionier war die Abteilung Intelligent Driving von Chinas Suchmaschinenkonzern Baidu, die vor sechs Jahren das Rennen in China eröffnet hat.

Im Vergleich zu Testbetrieben in den USA sollen chinesische Startups nahezu gleichauf sein, was Produktreife und User-Experience angeht. Trotz vorübergehender Betriebsstilllegungen im Zuge der Coronavirus-Pandemie herrscht Aufbruchsstimmung in der Branche. Ab dem Jahr 2023 rechnet sie mit einer groß angelegten Kommerzialisierung selbstfahrender Taxis. Ab 2025 soll dann mit den Diensten Geld verdient werden. Auch herrscht große Zuversicht, die noch führenden Firmen aus dem Silicon Valley in den nächsten Jahren einholen zu können.

Gescheitert ist der Versuch chinesischer Telekommunikationsunternehmen an der New York Stock Exchange gelistet zu bleiben. Vor dem Hintergrund des Handelskrieges zwischen den USA und China hatte US-Präsident Trump US-Bürgern per Erlass verboten, mit Wertpapieren von Unternehmen zu handeln, die auch für die Volksbefreiungsarmee der Volksrepublik China tätig sind.

Auf Druck der US-Regierung hatte die NYSE den Handel von Anteilsscheinen der teilstaatlichen Netzbetreiber China Mobile, China Telecom und China Unicom im Januar nach kurzem Hin-und-Her ausgesetzt. Dabei wird es bleiben, denn die Regierung Biden ändert den Kurs in dieser Angelegenheit nicht.

Der Rummel um die Kryptowährung Dogecoin ist am Wochenende auf einen neuen Höhepunkt zugesteuert: Die ganze Woche fieberte der Kryptomarkt auf einen Auftritt Elon Musks hin, der in der Nacht auf Sonntag durch die US-Comedy-Show Saturday Night Live (SNL) führte. Tatsächlich nutzte der Starunternehmer die große Bühne für weitere Dogecoin-Werbung – gleich in mehreren Sketchen.

Am Freitag hatte die Vorfreude auf Musks große Show den Kurs auf ein Rekordhoch von 74 US-Cent befördert. Statt wie von Fans im Internet als Ziel ausgerufen die Marke von einem Dollar pro Dogecoin zu knacken, stürzte der Kurs am Sonntag aber wieder um über 35 Prozent auf unter 50 US-Cent ab. Derzeit hat sich der Preis auf rund 52 US-Cent stabilisiert. Mit einer Marktkapitalisierung von ungefähr 68 Milliarden US-Dollar nimmt der Dogecoin derzeit Rang vier unter den größten Kryptowährungen ein.

(tol)