Schachfiguren selbst konstruieren: Einführung in die 3D-Modellierung mit Vectary

Mit dem 3D-Konstruktionsprogramm Vectary lassen sich Ersatzteile wie Schachfiguren im Browser nachbauen und die Grundlagen der 3D-Modellierung erforschen.

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(Bild: Martin Reche)

Lesezeit: 17 Min.
Von
  • Martin Reche
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Wie ärgerlich: Da will man nach langer Zeit endlich mal wieder eine Runde Schach spielen und muss feststellen, dass zwei Figuren fehlen. Diese lassen sich zwar nachkaufen, viel mehr Spaß macht es aber, die fehlenden Stücke in Eigenregie nachzubauen. Positiver Nebeneffekt: Während der Konstruktion am Computer lernen Sie die Grundlagen der 3D-Modellierung und erfahren, wie Sie die fertige Datei fit für den 3D-Druck beim Makerspace um die Ecke oder beim professionellen 3D-Druckdienstleister im Netz machen.

Mehr zu 3D-Druckern

Mehr als einen Computer und eine Internetverbindung brauchen Sie nicht, um in die 3D-Modellierung einzusteigen. Die englischsprachige Webapp Vectary lässt sich in einer Basisversion kostenlos nutzen – das Programm setzt lediglich ein Nutzerkonto voraus. Bereits die kostenlose Version enthält viele sinnvolle Werkzeuge und Funktionen. So setzen Sie Modelle etwa aus Volumenkörpern (Quader, Kugel, Zylinder et cetera) nach dem Baustein-Prinzip zusammen. Die einzelnen Bestandteile lassen sich mit Werkzeugen nach Belieben verformen und so optimal in Modelle integrieren. Eine Objektverwaltung hilft, die Übersicht über die einzelnen Bauteile zu behalten. Eigene Bauteile lassen sich mit dem Freihandwerkzeug in 2D zeichnen und per Extrusion in die dritte Dimension überführen. Die Oberflächen-Bibliothek von Vectary taucht Objekte auf Wunsch in Holz-, Metall- oder Textilgewänder – vor allem für das Prototyping eine sinnvolle Ergänzung. Modelle lassen sich für einen realistischeren Anblick rendern und als Datei im OBJ- oder STL-Format ausgeben. Vor allem mit letzterem können viele 3D-Drucker umgehen.

In diesem Artikel modellieren wir zwei Schachfiguren, anhand derer Sie die wichtigsten Funktionen von Vectary kennenlernen: Bauer und Turm. Mit dem Gelernten können Sie später alle anderen Figuren eines Schachspiels in Eigenregie nachbauen oder völlig andere Gegenstände modellieren – etwa Stifthalter und Bilderrahmen.