Fotopraxis: Märchenhafte Waldfotografie

Der Wald fasziniert Fotografen mit seinen spannenden Motiven. Um die zu entdecken, braucht es das passende Mindset und etwas Hintergrundwissen.

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Canon 5DS R | Canon 16-35 mm f/4 IS | 19 mm | ISO 100 | f/13 | 1/15 s

Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Michael Breitung
Inhaltsverzeichnis

Kaum eine Landschaftsform bietet so viele Fotomotive wie der Wald. Aber er wirkt oft chaotisch, sodass die Suche nach geeigneten Kompositionen meist viel Geduld erfordert. Finden Sie jedoch Ordnung im Chaos, so können faszinierende Aufnahmen entstehen. Fernreisen sind nicht nötig, was gerade zur jetzigen Zeit von Vorteil ist. Es gibt in fast jeder Region Waldgebiete, in denen es sich lohnt, nach Motiven zu suchen. Ich bin Landschaftsfotograf und zeige in diesem Artikel, wonach ich unterwegs Ausschau halte, warum ein kalter, nasser Morgen genau das richtige Fotowetter bietet und wie mit der richtigen Technik detailreiche Fotos gelingen.

Geeignete Motive im Wald zu finden, ist zeitaufwendig. Besonders die deutschen Mischwälder wirken oft strukturlos, der Waldboden unaufgeräumt. Das erschwert die Suche nach Kompositionen. Auch die Monotonie der Nadelwälder macht es nicht einfacher. Hier herrscht zwar etwas mehr Ordnung, doch mangelt es an besonderen Bäumen mit Charakter. Am leichtesten gestaltet sich die Motivsuche in Buchenwäldern.

Buchen sind Bäume, die nur wenig Unterwuchs zulassen. Deshalb wirkt der Waldboden in Buchenwäldern aufgeräumt, was es leichter macht, Kompositionen zu finden. Doch auch dort müssen Sie sich die Motive erarbeiten. Es braucht Zeit, um den Wald genauer kennenzulernen. Ich kehre, wenn möglich, mehrmals zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten zurück und ich scheue nicht davor, an regnerischen Tagen auf Erkundungstour zu gehen. Zudem halte ich Ausschau nach markanten Bäumen, die aus der Umgebung herausstechen. Die eignen sich als Hauptmotiv – so entsteht ein klarer Fokus im Foto.