AMD-Chef unterstützt Microsoft im Kartell-Prozess

Mit seiner Marktmacht sorge Microsoft für eine Standardisierung und ermögliche, anders als Apple, die Entwicklung der verschiedensten Hardware-Plattformen, meinte Jerry Sanders.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Im andauernden Anti-Trust-Verfahren gegen Microsoft hat AMD-Chef Jerry Sanders als erster Entlastungszeuge zugunsten des Software-Riesen ausgesagt. In seiner schriftlich eingereichten Zeugenaussage erklärte Sanders, die von den neun klagenden US-Bundesstaaten vorgeschlagenen Sanktionen gegen Microsoft würden AMD, der Computer-Industrie und der US-Wirtschaft substanziellen Schaden zufügen. Mit seiner Marktmacht sorge Microsoft für eine Standardisierung -- ermögliche jedoch gleichzeitig, anders als Apple oder Sun, die Entwicklung der verschiedensten Hardware-Plattformen.

Sollte das Gericht Microsoft dazu verurteilen, eine modulare Version seines Betriebssystems herauszugeben, müssten Hardware-Entwickler ihre Systeme für zig verschiedene Betriebssystem-Varianten optimieren. Die Kosten für diese Entwicklungsarbeit wären viel zu hoch. Alle Sanktionen, die zu einer "Fragmentierung der einheitlichen Windows-Plattform führen", würden die US-Computer-Industrie "um 20 Jahre zurückwerfen".

Unterdessen haben die Microsoft-Anwälte erneut beantragt, das Verfahren einzustellen. Die Klägerseite habe keine hinreichenden Beweise vorgebracht, die eine Fortsetzung des Verfahrens rechtfertigen würden, erklärten sie. Sollte die Richterin diesen Antrag ablehnen, wollen die Microsoft-Anwälte, dass die Richterin die Forderung der Kläger nach einer modularen Version von Windows XP nicht berücksichtigt. Die Kläger hatten nach ihrer Auffassung keine überzeugenden Beweise vorgebracht, dass eine solche Version den Konsumenten einen Vorteil bringen würde. (wst)