Intel wirbt für staatliche Hilfen für Halbleiter-Produktion

Chiphersteller Intel fordert für einen weiteren Standort in Europa staatliche Hilfen in Milliardenhöhe. Bayern hofft bei der Standortwahl.

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(Bild: HomeArt/Shutterstock.com)

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  • dpa

Der US-Konzern Intel hat sich erneut für staatliche Hilfen für die Halbleiterproduktion ausgesprochen. "Es sollte ein günstiges Umfeld geschaffen werden, das es den Chipherstellern ermöglicht, mit einer Fertigung in Europa wettbewerbsfähig zu sein", sagte Deutschlandchefin Christin Eisenschmid dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag) laut Vorabmeldung. In Asien könne um 40 Prozent billiger als in Europa produziert werden. Der größte Teil davon komme aus Subventionen, was seit vielen Jahren zur Industriestrategie der Regierungen gehöre. "Eine ähnliche Förderpolitik ist auch maßgeblich, um in Europa mehr Halbleiter zu fertigen", wurde Eisenschmid zitiert.

Der US-Konzern betreibt schon eine Chipfabrik in Irland, plant einen weiteren Standort in Europa und erwartet dafür eine Förderung in Milliardenhöhe. Bayern macht sich Hoffnung auf die Ansiedlung einer Chip-Fabrik des kalifornischen Branchenriesen Intel im Süden des Freistaates. "Der Standort Penzing-Landsberg und die Region insgesamt wäre für das Projekt hervorragend geeignet", sagte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) der Augsburger Allgemeinen (Samstag).

Er habe sich bei einem Ortstermin in dieser Woche davon überzeugen können und freue sich, dass der Gemeinderat Penzing und der Stadtrat Landsberg eine solche Bewerbung unterstützen. "Wir sind hierzu auch in engem Kontakt mit dem Unternehmen und werden uns für die Region und das Projekt einsetzen", sagte Aiwanger. "Die mögliche Ansiedlung eines großen internationalen Halbleiterproduzenten in Bayern ist eine herausragende Chance für den Wirtschaftsstandort Bayern."

Bei dem Projekt steht eine Investitionssumme von 15 Milliarden Euro im Raum. Der ehemalige Fliegerhorst zwischen Penzberg und Landsberg am Lech ist einer von vielen möglichen Standorten. Eine Entscheidung wird im zweiten Halbjahr erwartet.

Heute werden die meisten Elektronikchips in Asien gefertigt. Engpässe bei der Chip-Versorgung gibt es derzeit in fast allen Branchen. Chips sind im Moment wegen der Digitalisierung so begehrt, dass die Produktion nicht ausreicht. In Deutschland fahren Autowerke wegen der Engpässe immer wieder Kurzarbeit, darunter auch Produktionsstandorte von Audi und BMW.

(bme)