Projekte, Entertainment, Fachwissen: So war die Maker Faire 2021 Digital Edition

Nach der Maker Faire ist vor der Maker Faire! Rückblick und Ausblick aus der Make Redaktion.

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Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Carsten Wartmann
Inhaltsverzeichnis

Am 18. Juni 2021 um 11 Uhr war es soweit: Die erste Maker Faire Hannover - Digital Edition wurde eröffnet. Nachdem die Maker Faire 2020 Corona-bedingt ausfallen musste, sollte es jetzt digital und virtuell endlich wieder losgehen – und das nicht halbherzig, sondern möglichst nah an dem Erlebnis, das wir alle von einer Maker Faire erwarten: Maker:innen persönlich kennenlernen, Projekte hautnah erleben, Entertainment und Fachwissen. Das Programm war riesig:

  • Showcase – an über 90 virtuellen Ständen präsentierten sich Maker:innen, Initiativen und Unternehmen, genauso wie das BMBF, die Region Hannover oder die Handwerkskammer Hannover
  • Wissenshub – unsere Fachkonferenz. In kurzen Vorträgen ging es um diverse Maker-Themen ergänzt um eine Podiumsdiskussion
  • Entertainmentshow – Live aus dem Heise-Studio, mit Außenbeiträgen, Physik-Experimenten, Werkstatteinblicken und mehr
  • Roundtables – in virtuellen Räumen wurden Themen vertieft und das Netzwerken gefördert.

Am virtuellen Stand des FabLabs München: Andreas zeigt den Extruder für Metalldruck.

Eine digitale Maker Faire ist nicht nur eine organisatorische, sondern auch eine technische Herausforderung und zu unserer Begeisterung hat alles super geklappt. Natürlich hat es hier und da mal geruckelt – sei es im Endgerät, bei mysteriösen Videoproblemen oder für Ausstellende und Gäste, die sich kurzzeitig nicht einloggen konnten. Insgesamt lief dennoch alles entspannt und erstaunlich flüssig, für ein so neues und kompliziertes Format.

Durch gute Presse und fleißige Bewerbung – insbesondere von den Austellenden – konnten wir über 2400 Anmeldungen durch Besucher verzeichnen. Zusätzlich schauten mehr als 1600 Menschen bei Youtube und Twitch zu. Die Anzahl der Aussteller hat unsere Erwartungen weit übertroffen und zeigt uns, dass Maker:innen auch im virtuellen Raum eine sehr treue, angenehme und produktive Community sind.

Johannes Arbeitsplatz während der Entertainmentshow

Wer die Maker Faire – Digital Edition verpasst hat: Entertainmentshow und auch der Wissenshub finden sich bald auf dem Make YouTube-Channel wieder. Die Projekte der Teilnehmenden werden innerhalb der nächsten Wochen auf Make Projects zu finden sein. Und merkt Euch den 10. bis 11. September 2022 vor, an dem wir uns dann wieder persönlich auf der Maker Faire Hannover sehen.

Viel Begeisterung im Stream auf Youtube und online in der Konferenzsoftware riefen die Show-Acts und Maker-Ikonen hervor. Sabine Wieluch aka „bleeptrack“ ist Makerin und Künstlerin und war live zugeschaltet. Sascha Ott zeigte unter anderem feurige Wachsexplosionen, bei der ein vermeintlich harmloses Teelicht zum spektakulären Feuerball wird. Die Aufzeichnug der Entertainmentshow findet Ihr bei Youtube oder hier im Beitrag.

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Der Wissenshub ist jetzt auch online! Auf unserem Make Magazin Kanal gibt es noch weitere Videos zum Making und dem Make Magazin.

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Auch die Make-Redaktion war mit einem virtuellen Stand vertreten. Sie präsentierte außerdem Themen im Wissenshub, beteiligte sich an flammenden Diskussionen und steuerte einige Beiträge zur Rubrik "Wusstest Du schon?", einem Feature in der Entertainmentshow, bei. An unserem Roundtable boten wir die Gelegenheit, einfach mal mit den Redakteur:innen zu quatschen, Artikelvorschläge zu machen, komplizierte Rückfragen zu einem Projekt zu stellen oder ein Hühnchen mit uns zu rupfen.

Und es kamen wirklich viele tolle Anregungen von Euch, danke dafür! Wir haben uns alle Vorschläge und Wünsche von Euch notiert. Gefreut hat uns auch das Lob, dass unser Roundtable die entspannteste Atmosphäre hatte und sehr gemütlich war. Das kriegen wir beim nächsten mal wieder hin.

Rebecca Husemann (rehu): Ich fand es total schön! Ich dachte, ich würde hinterher total platt sein, aber ich war im Gegenteil sehr energetisiert und motiviert. Es war besonders bei uns am Stand wunderbar, in so einer heimelig anmutenden Runde zu quatschen und sich mit Lesern direkt auszutauschen. Das war etwas ganz besonderes. Außerdem ist es cool, wie vielen Makerinnen und Makern wir so wieder eine Plattform bieten konnten. Bei vielen Projekten hab ich laut "Das brauch ich auch!" gerufen. Die Kickstarter-Kampagne von Kitty hab ich auch prompt unterstützt.

Meine Highlights waren auf jeden Fall die routinierte Moderation von Wissenshub und Entertainmentshow, selbst wenn es mal technische Fehlerchen gab. Außerdem die riesige Menge an Ausstellern und das unendliche Überangebot an Programm, wo für jeden was dabei war. Der Aufbau der Discokugel in der Entertainmentshow war auch spannend bis zur letzten Minute. Außerdem fand ich die kurze Einführung von ct'-Kollege Jan Mahn zur Programmierung mit Arduino, RasPi und Co im Wissenshub sehr charmant.

Carsten Wartmann (caw): Für mich war es die erste Maker Faire im Redaktions-Team des Make Magazins. Und es war die erste Messe, die ich rein digital erlebt habe. Tatsächlich habe ich vor dem Event nicht geglaubt, dass es so interessant sein und so gut funktionieren kann. Gut, die Technik kann immer mal spinnen, aber wie funktioniert es zwischen den Teilnehmern und Teilnehmerinnen? Das menschliche Miteinander, das so wichtig bei Messen ist?

In unserem Roundtable kam oft Wohnzimmer-Feeling auf. Ich habe dort – ganz subjektiv – tiefergehende und längere Gespräche bemerkt, als sie am realen Messestand möglich sind. Vielleicht sollten wir dieses Format auch bei Präsenzveranstaltungen erhalten. Aber vielleicht klappt das so gar nicht, ohne die Barriere von Bildschirm und Kamera? Das abendliche Get-Together hat mich dagegen schon wehmütig gestimmt – ein kühles Getränk, aber jeder allein vor dem Rechner.

Egal ob in Präsenz oder digital: Als Austeller hat man nie genug Zeit die Stände zu besuchen, wenigstens das ist eine Konstante. Ich hoffe, dass meine nächste Maker Faire mit dem Make Magazin wieder in bekannten Rahmen stattfindet.

Stella Risch (stri): Ich habe viel Zeit am Make-Stand verbracht und fand es toll, Euch einfach persönlich sehen und hören zu können. Früher habe ich gelegentlich Maker Faires besucht, die digitale habe ich jetzt aber aus einem anderen Blickwinkel betrachten können. Ich hätte gerne mehr Zeit gehabt, damit ich "drüberlaufen" und alle Stände hätte besuchen können. Die Stände, die ich gesehen habe, waren so schön dekoriert und es war cool, all die persönlichen Begrüßungen und Videos zu sehen.

Nicole Wesche, Layouterin der Make: Eine digitale Maker Faire konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, da gerade Messen - und vor allem diese - vom Flanieren, dabei spontan entdecken, Anfassen und Mitmachen leben. Entsprechend skeptisch bin ich an das digitale Format herangegangen. Letztendlich war ich überwältigt von dem riesigen Angebot, was aber vom übersichtlichen Aufbau der Plattform gemildert wurde. Es gab eine gelungene Mischung aus Wissen, Projekten und Entertainment. Ich hatte fünf Stunden Spaß beim Erkunden der Stände und ließ nebenbei den Wissenshub laufen. Leider kam bei mir so das Entertainment-Programm etwas zu kurz. Besonders informativ fand ich - als Mutter- die Abschlussdiskussion zu den MINT Berufen.

Insofern war es für mich eine äußerst gelungene Premiere. Sicherlich kann es die Präsenzmesse nicht ersetzen, aber sehr gerne regelmäßig, in kleinerer Form ergänzen. (caw)