Hewlett-Packard Enterprise: GreenLake-Cloud im Rechenzentrum des Kunden

HPE will noch deutlich mehr Software und Dienste seiner GreenLake-Cloud im unternehmenseigenen RZ bereitstellen können – und bis 2022 das gesamte Portfolio.

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(Bild: Hewlett Packard Enterprise Development LP)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Harald Weiss
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Hewlett-Packard Enterprise (HPE) hat viele Neuheiten für seine GreenLake-Plattform vorgestellt. Mit dieser On-Premises-Cloud-Plattform verfolgt HPE das ehrgeizige Ziel, bis 2022 sein gesamtes Portfolio „as-a-Service“ anzubieten.

Während in den vergangenen Jahren hauptsächlich Hardwarekomponenten „as-a-Service“ hinzugefügt wurden, gab es in diesem Jahr ausschließlich Software und Services, die sich in vier Bereiche einteilen lassen: Weitere Unterstützung von Querschnittlösungen, wie ERP und KI, neue branchenspezifische Ausrichtungen, bessere Management-Tools sowie eine feinstufige Hardwareselektion auf unterster Ebene. HPE spricht hierbei von „Silicon-on-Demand“ und meint damit, dass man bei einer angemieteten Compute-Instanz die Zahl der aktiven Kerne bestimmen kann – und dann auch nur für diese Kerne bezahlt. Entwickelt wurde dieses Feature zusammen mit Intel und folglich gehört dazu auch eine feinstufige Nutzung von Intels Optane Storage-Technologie.

Im Bereich der Management-Tools kündigte HPE „Lighthouse“ an. Dabei handelt es sich um eine Cloud-native Workload-Konfigurationsplattform, die für eine schnelle Inbetriebnahme von Multi-Cloud-Umgebungen gedacht ist. Hierzu gehört auch die neue Compute Cloud Console. Sie basiert auf der KI-Technik die HPE bereits bei Aruba einsetzt und die auf der kürzlich angekündigten Data Services Cloud Console aufbaut. In Form eines einheitlichen Cloud-Betriebsmodells sollen sich mit dieser Konsole softwaredefinierte Infrastrukturkomponenten einfacher verwalten lassen.

Einen breiten Raum bei den diesjährigen Ankündigungen nahmen verschiedene branchenspezifische Anpassungen und Erweiterungen ein. Dazu gehören neue Cloud-Dienste für die Telco-Provider im Bereich von 5G, die Verwaltung von elektronischen Krankenakten und spezielle Dienste für die Finanzdienstleister. Diese Cloud-Dienste wurden teilweise in enger Kooperation mit entsprechenden großen Anwendern und ISVs entwickelt. Wobei HPEs GreenLake-Chef Keith White in einem Gespräch mit iX aber Wert auf den Hinweis legte, dass HPE „zunehmend eigenes Branchenknowhow aufbaut“ um diese Angebote sowohl in der Breite als auch in der Tiefe kontinuierlich auszuweiten – beispielsweise steht als Nächstes die Fertigungsindustrie auf dem Programm.

Abschließend gab es verschiedene Erweiterungen, beziehungsweise Verfügbarkeiten bei den Querschnittslösungen. Diese betreffen unter anderem die Anbindung an SAP, an Splunk, eine erweitere Nutzung von Machine Learning und neue VDI-Tools die in Kooperation mit Citrix und Nvidia entstanden sind. Abgerundet wurden die vier Bereiche durch die Vorstellung des Projektes Aurora, mit dem eine Zero-Trust-Sicherheitsarchitektur für GreenLake entstehen soll.

Laut HPE ist die vor vier Jahren gestartet GreenLake-Plattform das führende Angebot dieser Form von In-House-Cloud-Diensten. Bei diesen installiert und betreibt der Anbieter die gesamte Infrastruktur in den Räumen des Kunden, rechnet diese jedoch, genauso wie bei einer Public Cloud, rein nutzungsabhängig ohne Fixkosten ab.

2019 verkündete HPE bereits, seine Angebotsstruktur vollständig neu ausrichten zu wollen, und verweist nun auf über 1.200 Kunden mit einem Gesamtvertragswert von 4,8 Milliarden US-Dollar. Folglich gab sich CEO Antonio Neri in seiner Keynote optimistisch bezüglich der weiteren GreenLake-Pläne: Er hofft gar, dass der Name GreenLake schon bald zum Synonym von HPE wird.

(fo)