Chipauftragsfertiger Globalfoundries: 3,4-Milliarden-Euro-Halbleiterwerk im Bau

Globalfoundries baut seinen Fertigungsstandort in Singapur mit Reinräumen auf einer Fläche von 23.000 m² weiter aus. Später soll die Dresdner Fab folgen.

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(Bild: Globalfoundries Dresden)

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Ab 2023 will Chipauftragsfertiger Globalfoundries die Produktionskapazität in Singapur um fast 50 Prozent erhöhen. Der Bau eines neuen Halbleiterwerks hat bereits begonnen: Schon in rund anderthalb Jahren soll es fertiggestellt sein und rund 450.000 Wafer mit einem Durchmesser von 300 mm pro Jahr produzieren. Dazu benötigt Globalfoundries Reinräume mit einer Fläche von 23.000 m² – hinzu kommt die Fläche neuer Büroräume.

Der Bau kostet rund 4 Milliarden US-Dollar beziehungsweise 3,4 Milliarden Euro. Globalfoundries schreibt in der Ankündigung, dass das Singapore Economic Development Board und einige Kunden das Projekt finanziell unterstützen. Die Gesamtfertigungskapazität in Singapur soll nach der Fertigstellung auf 1,5 Millionen Wafer pro Jahr wachsen. Rund 1000 Arbeitsstellen sollen in dem Komplex entstehen.

Globalfoundries schreibt kryptisch, dass im neuen Werk Chips für 5G-Mobilfunk, Autos und sogenannte "Secure Devices" vom Band laufen sollen. Laut Anandtech sind damit Halbleiterbausteine mit Strukturen von 40, 55 und teilweise 90 Nanometern gemeint. Da die Fab mit neuen Werkzeugen entsteht, soll sie sich vergleichsweise einfach auf modernere Fertigungsprozesse umrüsten lassen, sofern Bedarf besteht.

Mittelfristig will sich Globalfoundries auf Spezialschaltungen fokussieren, etwa FDX-Fertigungsprozesse mit stromsparender Fully-Depleted-SOI-Technik und Strukturbreiten von 22 (22FDX) und 12 nm (12FDX). Die Firma ist nach Schätzung des Marktforschers Trendforce zurzeit der viertgrößte Chipauftragsfertiger weltweit – nach TSMC, Samsung und UMC.

In den kommenden Jahren will Globalfoundries die Fertigungskapazität an allen bisherigen Standorten erhöhen. Auch für eine Erweiterung in Dresden laufen bereits Gespräche mit der lokalen Politik – denn: Ohne finanzielle Förderungen geht heutzutage nichts mehr.

(mma)