Digitalisierungsprofessuren: Besetzungen in Niedersachsen kommen langsam voran

Bereits 2019 sollten erste Digitalisierungsprofessuren besetzt sein, zwei Jahre später sind erst knapp die Hälfte der ausgeschriebenen 50 Stellen besetzt.

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(Bild: Photographee.eu/Shutterstock.com)

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Die Besetzung der 50 Berufungsverfahren für neue Digitalisierungsprofessuren kommt in Niedersachen nur schleppend voran. Das Geld stehe zwar bereit, um die dringend benötigten Stellen besetzen zu können, doch bisher konnte nur ein Teil der Professuren an den niedersächsischen Hochschulen besetzt werden.

Wie die Deutsche Presse-Agentur vom niedersächsischen Wissenschaftsministerium erfahren hat, seien bisher erst 15 Professuren mit Professorinnen und Professoren besetzt worden. Bei neun Professuren stehe das Berufungsverfahren kurz bevor. Durchwachsen sehe es bei 25 Professuren aus. Hier mussten die Stellen erneut ausgeschrieben werden. Eine weitere Stelle stehe kurz vor der Ausschreibung.

2018 hatte sich Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) hoffnungsvoll geäußert, dass es 2019 die ersten Digitalprofessuren in Niedersachsen geben könnte. Das Land stellt 42 Millionen Euro für die Professuren bereit, das Geld soll in jährlichen, unterschiedlichen Raten fließen. Anfangs sei auch die Volkswagenstiftung an der Finanzierung beteiligt, hieß es vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Thümler sagte nun: "Ich freue mich, dass jetzt immer mehr Rufe erteilt werden. Die Nachfrage in Wirtschaft und Verwaltung nach Fach- und Führungskräften mit informationstechnischen und informationswissenschaftlichen Fachkompetenzen nimmt zu. Dafür brauchen wir ein entsprechendes Studienangebot."

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Thümler betonte, die Digitalisierungsprofessuren sollten in den Hochschulen Impulse setzen, um die Qualität in Studium und Lehre voranzubringen: "So stellen wir Niedersachsen zukunftsfest auf." Mit den neuen Stellen will das Land das Studienangebot ausweiten und junge Menschen besser auf die technischen Herausforderungen der Zukunft vorbereiten. Die neuen Hochschullehrer und -lehrerinnen sollen forschen und unterrichten – in Sparten wie der Künstlichen Intelligenz, der Telemedizin oder des autonomen Fahrens.

Die Verfahren sind komplex, bei der Berufung der Experten konkurrieren die Hochschulen in Niedersachsen mit anderen Hochschulen weltweit. Ein weiteres Hindernis bei der Berufung ist die Corona-Pandemie. Laut Ministerium sind im Rahmen der Auswahlprozesse häufig Probevorlesungen vorgesehen, die angesichts der Krise entfielen.

(olb)