"eFootball": Konamis "Pro Evolution Soccer" wird Free2Play

Was einst "Pro Evolution Soccer" hieß, heißt künftig "eFootball": Konamis Fußballsimulation wird Free2Play. Einen Seitenhieb auf "FIFA" gibt es ebenfalls.

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(Bild: Konami)

Lesezeit: 3 Min.

Konamis Fußballsimulationsreihe "Pro Evolution Soccer" wird Free2Play: Die neue Version heißt schlicht "eFootball", basiert auf der Unreal Engine und soll auf Konsolen, PC und Mobilgeräten die gleiche Spielerfahrung bieten. Alle diese Plattformen sollen außerdem mit- und gegeneinander im Online-Modus spielen können. Der Titel ist ab Herbst erhältlich.

In den vergangenen Jahren hat Konami bereits mit dem Free2Play-Modell experimentiert und inhaltlich eingeschränkte Versionen seiner Fußballsimulation gratis angeboten. Der komplette Umstieg auf ein Free2Play-System ist möglich, weil auch Konami einen Online-Spielmodus anbietet, der sich auf Mikrotransaktionen stützt. Was bei "FIFA" "Ultimate Team" heißt, heißt bei Konami "MyClub", in beiden Spielmodi können Spieler für die Online-Mannschaft gegen Echtgeld erworben werden. In einer Pressemitteilung stellt Konami außerdem in Aussicht, dass bei "eFootball" bestimmte Spielmodi und weitere Inhalte als DLC verkauft werden könnten.

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Der Schritt zum Free2Play-System ist dennoch ein drastischer: Konamis Fußballsimulation gilt der "FIFA"-Reihe zwar als spielerisch überlegen, konnte dem Branchenprimus von EA aufgrund seiner drögen Präsentation und der fehlenden Lizenzen aber nie wirklich gefährlich werden. Mit der Umstellung möchte Konami offenbar neue Spielerinnen und Spieler für seine Simulationsreihe gewinnen, die einst "Winning Eleven" und dann "Pro Evolution Soccer" hieß. Nach dem Umstieg auf ein Live-Service-Modell will Konami "eFootball" regelmäßig verbessern, allerdings sollen weiterhin im Jahrestakt größere Updates für die neuen Saisons erscheinen.

Roadmap für "eFootball": Der Titel startet im Herbst, viele Features werden später verfügbar.

(Bild: Konami)

Titel wie "Fortnite", "League of Legends" und "Path of Exile" haben gezeigt, dass Gratis-Modelle enorm erfolgreich sein können. Free2Play-Modelle finden sich vor allem bei Online-Spielen – es ist einfacher, Spielerinnen und Spieler zum Kauf von Zusatzinhalten zu bewegen, wenn sie dadurch im Duell mit anderen Vorteile bekommen oder ihre Kosmetik-Items zur Schau stellen können.

Das legt den Verdacht nahe, dass auch Konami den Schwerpunkt bei "eFootball" verstärkt auf den Online-Betrieb legen wird. Ein erster Anhaltspunkt dafür ist das plattformübergreifende Matchmaking: PS5, PS4, PC, Xbox One, Xbox Series X und sogar Android/iOS können zusammenspielen. Das bedeutet zwangsläufig, dass alle Versionen von "eFootball" spielerisch identisch sein müssen – gerade im Blick auf die technisch schwächeren mobilen Endgeräte ist das bemerkenswert. Es bedeutet im Umkehrschluss wohl, dass Konami die Leistung der Konsolen nicht komplett ausreizt. Weil die Mobilversionen etwas später veröffentlicht werden, steht das volle Crossplay erst nach dem Launch der PC- und Konsolenfassungen im Herbst zur Verfügung.

Einen Seitenhieb auf Konkurrent "FIFA" konnte sich Konami nicht verkneifen: Wie "FIFA 22" kommt "eFootball" nämlich mit einem überarbeiteten Animationssystem, das in Echtzeit für die jeweilige Spielsituation passende Spieleranimationen zusammenbastelt und abspielt. Dieses System wird auch auf Mobilgeräten, Last-Gen-Konsolen und PCs funktionieren, betont Konami. Konkurrent EA hat sich dagegen dazu entschlossen, sein neues KI-Animationssystem nicht auf den PC zu bringen – das würde die Mindestanforderungen heben und einen großen Teil der Community ausschließen, begründete ein Sprecher diese Entscheidung gegenüber heise online.

(dahe)