Samsung: Rekordumsatz für ein zweites Quartal durch Chipkrise

Das Geschäft mit Halbleitern hat Samsung ein Rekordergebnis für ein zweites Quartal beschert. Samsung profitiert dabei von höheren Chip-Preisen.

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(Bild: Valeriya Zankovych/Shutterstock.com)

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Der koreanische Elektronikkonzern Samsung Electronics hat im zweiten Quartal mit einem Umsatz von 63,7 Billionen Won, rund 46,8 Milliarden Euro, seinen Umsatz um 20 Prozent im Jahresvergleich gesteigert und damit ein Rekordergebnis für ein zweites Quartal eingefahren. Dies geht aus den Geschäftszahlen hervor, die Samsung am Donnerstag vorgelegt hat.

Beim operativen Gewinn legte Samsung wie erwartet ebenfalls deutlich zu: Im Vergleich zum Vorjahr steigerte ihn der Konzern um mehr als die Hälfte auf rund 12,6 Billionen Won. Einer der großen Treiber ist das Chipgeschäft. Samsung konnte den operativen Gewinn mehr als vervierfachen, weil die Chip-Preise wegen der allgemeinen Verknappung höher als angenommen ausfielen.

Konkret stieg im Bereich Halbleiter der operative Gewinn auf 6,93 Billionen Won, im zweiten Quartal 2020 lag er noch bei 1,5 Billionen Won, weist der Geschäftsbericht von Samsung aus. Zudem konnte der Umsatz um 25 Prozent auf 22,74 Billionen Won gesteigert werden, im Vergleich zum ersten Quartal stieg der Umsatz um 20 Prozent. Samsung begründet das starke Ergebnis damit, dass die Speicherlieferungen und Preiserhöhungen höher als erwartet ausgefallen sind. Wie schon in den vergangenen Quartalen hält die starke Nachfrage nach Speicherchips für Server und PCs an. Zudem hätten Kostensenkungen durch moderne Produktionsverfahren und eine erhöhte Produktion zu der Gewinnsteigerung beigetragen.

Im Displaybereich legte der Umsatz um 2 Prozent auf 6,87 Billionen zu, der Gewinn erhöhte sich von 0,98 auf nunmehr 1,28 Billionen Won im Vergleich zum Vorjahr. Bei den mobilen Displays sei der Umsatz saisonbedingt geringer ausgefallen. Da die OLED-Versorgung im Vergleich zu LC-Displays stabiler war und die Kundenpräferenz auf OLEDs lag, habe sich das Ergebnis verbessert. Bei den größeren Panels sei der Umsatz schwächer als im Vorjahreszeitraum ausgefallen, die Verluste konnten jedoch durch den LCD-Bereich aufgefangen werden. Offenbar geht etwa eine Billion Won auf eine Sonderzahlung im Bereich Displays zurück, die Samsung nicht näher benennt. Es wird spekuliert, dass es sich um eine Strafzahlung handeln könnte, weil ein Großabnehmer möglicherweise die Anzahl georderter Displays zurückgenommen hat. Hier käme Apple in Betracht.

In der Mobilfunksparte konnte Samsung zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8 Prozent auf 21,43 Billionen Won zulegen, zugleich sank jedoch der Umsatz um 24 Prozent zum ersten Quartal. Samsung sieht hier eine saisonbedingt schwächere Nachfrage nach Mobiltelefonen. Zudem sei die Versorgung mit Komponenten gestört. Hier habe es Engpässe und Produktionsstörungen durch neue Corona-Auflagen im Werk in Vietnam gegeben.

Ein ordentliches Umsatzplus erzielte Samsung im Bereich Consumer Electronics. Die Umsätze stiegen um 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 13,4 Billionen Won. Als operativen Gewinn weist Samsung 1,06 Billionen Won aus, im Vorjahr waren es 0,33 Billionen Won gewesen. Die Nachfrage nach Unterhaltungselektronik sei anhaltend hoch, aufgrund der Coronavirus-Pandemie würden die Menschen weiterhin mehr zu Hause bleiben. Neue QLED-TV-Modelle seien gut angenommen worden. Die Auswahl bei sehr großen TVs und Lifestyle-Fernsehgeräte sei verbessert worden.

An der Börse zeigte sich die Samsung-Aktie stabil. Ein Wertpapier kostet am Donnerstagvormittag 1340 Euro.

(olb)