Amazon: Behörde empfiehlt erneute Abstimmung über Gewerkschaft in Alabama

Mit Spannung war die Abstimmung über die Bildung der ersten US-Gewerkschaft bei Amazon verfolgt worden. Möglicherweise muss die wiederholt werden.

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(Bild: Eric Broder Van Dyke/Shutterstock.com)

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Die Abstimmung über die Gründung der ersten Gewerkschaft an einem US-Standort von Amazon könnte wiederholt werden. Das zumindest hat ein Vertreter des für die Durchsetzung der Arbeitsgesetze verantwortlichen National Labor Relations Boards (NLRB) empfohlen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Das wird demnach mit den Abstimmungsboxen begründet, in denen die Angestellten ihren Wahlschein einwerfen sollten. Die seien von Amazon in Sichtweite von Überwachungskameras installiert und mit Zelten abgeschirmt worden, auf denen gewerkschaftsfeindliche Statements angebracht waren. Über die Empfehlung müsse nun die regionale Abteilung des NLRB entscheiden.

Die Abstimmung Anfang des Jahres war mit Spannung verfolgt worden und sogar US-Präsident Joe Biden hatte sich eingeschaltet. Der weltgrößte Onlinehändler hatte argumentiert, dass keine Gewerkschaft nötig sei, da die Angestellten ohnehin schon alles bekämen, wofür sie sich einsetzen könnten. Doch gerade in den Logistikzentren klagen Beschäftigte immer wieder über das hohe und strapaziöse Arbeitspensum sowie über angebliche Überwachung. Die Gewerkschaft Retail, Wholesale and Department Store Union (RWDSU) hatte damit geworben, im Erfolgsfall sicherere Arbeitsbedingungen und faire Löhne zu erstreiten.

Bereits während sich die deutliche Niederlage abzeichnete, hatte die Handelsgewerkschaft angekündigt, das Ergebnis anfechten zu wollen. Amazon habe ein "kaputtes Wahlsystem" ausgenutzt. Die Stellungnahme der Aufsichtsbehörde, die am heutigen Dienstag veröffentlicht werden soll, dürfte bei der RWDSU als wichtiger Etappensieg verbucht werden. Amazon hat demgegenüber bereits erklärt, "unsere Angestellten hatten die Möglichkeit, unter großem Lärm gehört zu werden", zitiert Reuters. Letztlich hätten sie mit überwältigender Mehrheit für eine direkte Verbindung zu ihren Managern und dem Unternehmen gestimmt. Der Konzern will eine Entscheidung des NLRB für eine neue Abstimmung anfechten.

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(mho)