Reverse Passthrough: Facebook projiziert Augen auf VR-Brille

Forscher von Facebooks Reality Labs haben VR-Prototypen entwickelt, die Augen des Trägers auf die Außenseite des Headsets projizieren.

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(Bild: Facebook Reality Labs)

Lesezeit: 2 Min.

Ein Forscherteam der Facebook Reality Labs haben einen VR-Prototyp gezeigt, der die Augen der tragenden Person auf die Außenseite des Headsets projiziert. Ein solches System könne das Tragen eines Headsets in sozialen Situationen verträglicher gestalten, argumentieren die verantwortlichen Facebook-Forscher.

An der Außenseite des Headsets Prototypen stecken daher zwei kleine 3D-Displays dort, wo sich die Augen befinden sollten. Den Forschern zufolge muss es sich um ein 3D-Display handeln, weil ein herkömmlicher 2D-Bildschirm einen "unnatürlichen" Effekt hervorrufen und Blickkontakt unmöglich machen würde. Für das 3D-Display nutzt Facebook ein auf Mikrolinsen-Arrays basierendes Lichtfeld-Display, erklärt das Forscherteam in einem Paper und in einem Blog-Eintrag zur Technik.

Ein früherer Prototyp der Reverse-Passthrough-Technik

(Bild: Facebook Reality Labs)

Darauf werden die Augen des Headset-Trägers projiziert, die über ein Kamera-Paar an der Innenseite eingefangen werden. Die Bewegungen der Augen und des Gesichts werden auf ein digitales Modell gelegt und dann an die 3D-Displays an der Außenseite gesendet.

Facebook bezeichnet diese Technik als "Reverse Passthrough", also praktisch das Gegenstück zum regulären Passthrough bei VR-Brillen. Dabei sind Kameras an der Außenseite eines Headsets dafür verantwortlich, ein Bild der Außenwelt ins Blickfeld des Brillenträgers zu werfen.

Laut den Facebook-Forschern könnten Trägerinnen und Träger eines Headsets in Zukunft den Rerverse-Passthrough-Modus dann aktivieren, wenn sie mit Menschen in ihrem unmittelbaren Umfeld interagieren. Die Augenprojektion wäre also nicht aktiv, wenn sie sich gerade in der virtuellen Realität aufhalten.

Bei dem Reverse-Passthrough-Headset handelt es sich bisher nur um einen Prototyp. Facebook weist darauf hin, dass er noch einige Probleme hat – allen voran die Tatsache, dass er aktuell eine Menge Kabel braucht, um überhaupt zu funktionieren. Näher vorstellen will Facebook seine Idee auf der Computergrafikkonferenz SIGGRAPH, die am 9. August beginnt.

(dahe)