ProSiebenSat.1: Umsatz steigt deutlich, Rekordergebnis für ein zweites Quartal

ProSiebenSat.1 erholt sich von den Auswirkungen der Corona-Krise. Das Geschäft mit TV-Werbung zieht wieder an und sorgt für einen Gewinnzuwachs.

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(Bild: ProSiebenSat.1)

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Der TV-Konzern ProSiebenSat.1 hat die Corona-Krise mit schleppendem Geschäft mit TV-Werbung hinter sich gelassen und im zweiten Quartal 2021 ein Rekordergebnis bei Umsatz und operativem Gewinn erzielt. In den Büchern steht ein Umsatz von 1,048 Milliarden Euro und damit ein Plus von 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damals lag der Umsatz bei 709 Millionen Euro, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte.

Die Erholung des Werbegeschäfts von den Auswirkungen der Corona-Epidemie sei deutlich besser als erwartet ausgefallen. Das Werbegeschäft habe sich zum Umsatztreiber entwickelt, heißt es zu den Geschäftszahlen von ProSiebenSat.1. Im ersten Quartal 2021 hatte es angesichts der Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie noch weniger rosig ausgesehen. Im zweiten Quartal sind die Geschäfte nun deutlich angezogen. So erzielte der Konzern im Segment Entertainment dank höherer Werbeerlöse einen Umsatz von 736 Millionen Euro, rund 55 Prozent mehr als noch im Vergleichszeitraum des Vorjahres mit 476 Millionen Euro. Zusätzlich haben sich die Umsätze aus der Programmproduktion mehr als verdoppelt, die Distributionsumsätze wegen zunehmender HD-Nutzerzahlen sind um 9 Prozent angestiegen.

Im Dating-Bereich legte der Umsatz um 81 Millionen Euro auf 139 Millionen Euro zu. Ohne die Übernahme der The Meet Group im September 2020 wäre das jedoch nicht möglich gewesen, heißt es von ProSiebenSat.1. Dann hätte es kein Wachstum gegeben, sondern die Umsätze wären in etwa stabil geblieben. The Meet Group bietet im Dating-Bereich Live-Videos an.

Im Segment Commerce & Ventures ging der Umsatz mit 172 Millionen Euro leicht zurück, im Vorjahr lag er bei 176 Millionen Euro. Nach Angaben von ProSiebenSat.1 sei hier die Veräußerung des OTC-Anbieters WindStar Medical ursächlich. Das Unternehmen wurde im Dezember 2020 verkauft. Organisch habe das Umsatzwachstum allerdings um 18 Prozent zugelegt. Dafür sei vor allem der Online-Beauty-Laden Flaconi verantwortlich. Aufwärts ging es auch beim Mietwagenvergleichsportal Billiger Mietwagen und dem Online-Investment-Konstrukt SevenVentures.

Das Adjusted EBITDA stieg angesichts des starken dynamischen Umsatzwachstums um etwa das 7-fache von 23 Millionen Euro auf 166 Millionen Euro an. Das wirkte sich auch auf den Gewinn aus, denn der Konzern erwirtschaftete ein Plus von 114 Millionen Euro, im zweiten Quartal 2020 hatte ProSiebenSat.1 noch ein Minus von 61 Millionen Euro eingefahren.

Die Aussicht für das laufende Geschäftsquartal behält er Konzern bei. Wie Vorstandssprecher Rainer Beaujean bestätigte, soll 2021 ein bereinigter Umsatz von mindestens 4,4 Milliarden Euro erreicht werden, maximal aber 4,5 Milliarden Euro. Der bereinigte operative Gewinn soll bei mindestens 800 Millionen Euro, höchstens bei 840 Millionen Euro liegen.

Der Aktienkurs von ProSiebenSat.1 rutschte am Donnerstagvormittag rund 7,4 Prozent ins Minus. Ein Papier kostet nun 15,06 Euro.

(olb)