Europäischer Polizeikongress: Wehrhafte Demokratie auch im Cyberraum

Von der kommenden Regierung wünschen sich deutsche Innenpolitiker deutliche Investitionen in die Cybersicherheit und den Schutz kritischer Infrastrukturen.

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Schatten echter Köpfe in einer nichtvirtuellen Konferenz.

(Bild: heise online / Detlef Borchers)

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Von
  • Detlef Borchers

Mit der traditionellen Runde der Landesinnenminister endete in Berlin das Hauptprogramm des 24. europäischen Polizeikongresses. Andreas Geisel (Berlin), Joachim Herrmann (Bayern), Michael Stübgen (Brandenburg) und Roland Wöller (Sachsen) wünschten sich, dass deutliche Investitionen in die Cybersicherheit und den Schutz kritischer Infrastrukturen im kommenden Koalitionsvertrag der nächsten Bundesregierung eine wichtige Rolle spielen.

Vieles, was gegen Hackerangriffe getan werden müsse, könnten einzelne Bundesländer und ihre Polizeien nicht leisten, erklärte der CSU-Politiker Joachim Herrmann. Zuvor hatte BSI-Präsident Arne Schönbohm den Zuhörern aus höchst unterschiedlichen Polizeiabteilungen Mut gemacht. "Je mehr wir von den Cyberangriffen verstehen, desto weniger haben Sie bei Ihrer Arbeit zu tun. Dafür stehe ich."

Der anderthalbtägige 24. europäische Polizeikongress des Behördenspiegels gehörte zu den ersten Kongressen, die nach der G2-Regel mit Geimpften und Genesenen wieder im richtigen Kongressleben veranstaltet wurden. Viele Besucher freuten sich, nicht in einen Stream klicken zu müssen.

Die tragenden Themen des Kongresses waren der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Ermittlungsarbeit und der Umgang mit Cybercrime, von der Bildauswertung bis zur Ermittlung geolokaler Daten. Die Polizei-Fachleute ließen sich auch von anderen Themen anregen.

So stellte die Hamburger Lagerhaus-Gesellschaft ihre Drohnen-Leitstelle vor, mit der rund 100 Drohnen im Hafen eingesetzt werden können, etwa bei den vorgeschriebenen Kontrollen der 60 Containerkräne und bei der Sicherung der Hafengrenzen, aber auch für Kurierflüge beim Eiltransport von Dokumenten. Hier fliegen die Drohnen im BVLOS-Modus, also außerhalb der Sichtweite der Piloten, die jeweils 8 bis 20 Drohnen kontrollieren.

Nicht alle Journalisten waren zugelassen, hier machte der Verlag von seinem Hausrecht Gebrauch. Längst nicht alle Firmen, die ausstellen wollten, kamen im Berliner Congresscentrum zum Zuge. Im nächsten Jahr zum Jubiläum will der Behördenspiegel deshalb den hub27 bespielen und eine richtig große Messe zur Sicherheitstechnik präsentieren.

(anw)