Mars wohl zu klein, um genug Wasser lange behalten zu können

Ob es einmal genug Wasser auf dem Mars für die Entstehung von Leben gab, ist eine große Frage der Forschung. Nun gibt es einen weiteren Antwortversuch.

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Künstlerische Darstellung eines Mars mit Wasser auf der Oberfläche

(Bild: NASA Earth Observatory/Joshua Stevens; NOAA National Environmental Satellite, Data, and Information Service; NASA/JPL-Caltech/USGS; Graphic design by Sean Garcia/Washington University)

Lesezeit: 2 Min.

Der Mars ist möglicherweise einfach zu klein, um ausreichend flüssiges Wassers so lange behalten zu können, dass erdähnliches Leben Zeit hatte, sich zu entwickeln. Zu diesem Ergebnis ist eine Gruppe von Forscherinnen und Forschern gekommen, die anhand der Menge und Zusammensetzung von Kalium in Proben verschiedener Himmelskörper analysiert haben, welche Mengen flüchtigerer Stoffe wie Wasser es dort gibt. Dabei haben sie einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Größe eines Himmelskörpers und dem Vorkommen von Kalium-Isotopen gefunden. Der sich daraus ergebende Zusammenhang zwischen der Gravitation eines Planeten und der dort vorkommenden Wassermenge dürfte auch Konsequenzen für die Suche nach habitablen Exoplaneten haben. Deren Größe zu ermitteln, gehöre zu den leichteren Aufgaben.

Die nun vorgelegte Studie zeige, dass das Schicksal des Mars von Anfang an fest gestanden habe, meint der Forscher Kun Wang. Es sei wahrscheinlich, dass es eine bestimmte Größe gebe, unter der Gesteinsplaneten nicht genug Wasser festhalten können, um Habitabilität und Plattentektonik zu ermöglichen – und der Mars die nicht erreiche. Für ihre Forschung haben sie eine neuartige Methode benutzt und in 20 Marsmeteoriten die Menge von Kalium-Isotopen gemessen. Anhand der Ergebnisse konnten sie demnach das Vorhandensein, die Verteilung und die Menge an leichteren Stoffen ermitteln. Ein Vergleich habe dann ergeben, dass der Mars im Lauf seiner Geschichte mehr Kalium und damit flüchtigere Stoffe wie Wasser verloren hat, als die Erde, aber weniger als der Mond oder der Asteroid Vesta. Schließlich hätten sie die klare Korrelation erkannt.

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Mit der Arbeit fügt das Team der Debatte um Wasser auf dem Mars ein weiteres Puzzlestück hinzu. Während Sonden sowie Rover immer wieder Daten zur Erde schicken, die auf eine einst deutlich feuchtere Umgebung hinzudeuten scheinen und Satellitenbilder sogar Flusstäler zeigen, gibt es auf dem Roten Planeten längst kein flüssiges Wasser mehr. Die Frage, wie lange mögliche Gewässer auf dem Mars Bestand hatten und ob sich darin Leben hätte entwickeln können, wird deshalb weiter diskutiert. Erst vor wenigen Wochen hatte ein Forschungsteam erklärt, dass die vom NASA-Rover Curiosity gefunden Sedimente wohl komplett ohne Beteiligung von Wasser entstanden sind. Schon 2017 hatte die NASA außerdem eingestanden, dass sich Forschungsergebnisse des Rovers bezüglich einstiger Wasservorkommen widersprechen.

(mho)