Cross-Plattform-Framework: Electron 15 beschleunigt den Releasezyklus

Künftig soll alle acht Wochen eine neue Hauptversion des Frameworks erscheinen. Das neue Release stabilisiert das direkte Einbinden von Unterfenstern.

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(Bild: Andrey Suslov/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag
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Das Electron-Team hat Version 15.0 des Cross-Plattform-Frameworks veröffentlicht. Das Release verzichtet auf den Wrapper beim Öffnen von Fenstern als Kindelementen. Außerdem hat es eine neue API zum Kodieren von Zeichenketten an Bord und erweitert die Events beim Erstellen eines neuen Frames und für die Größenänderung.

Mit der aktuellen Version beschleunigt Electron den Releasezyklus. Künftig soll alle acht Wochen eine neue Hauptversion erscheinen. Nach der Umstellung auf die semantische Versionierung im Mai 2018 plante das Team zunächst Anfang 2019 mit einem etwa dreimonatigen Zyklus. Im Zuge der neuen Umstellung arbeitet Electron bis Mai 2022 jeweils mit den vier statt drei jüngsten Versionen zusammen, womit Electron 12 weiterhin nicht als veraltet gilt. Ab Version 19 geht der Support wieder auf die jeweils jüngsten drei Versionen zurück.

Neuerdings gilt beim Öffnen von Unterfenstern die bisher als experimentell gekennzeichnete Einstellung nativeWindowOpen: true. Damit erstellt das Framework das Fenster nativ im selben Prozess, in dem sich das Elternelement befindet. Letzteres kann die Inhalte des Kindelements damit ebenso rendern wie in einem eingebundenen div-Bereich.

Das Öffnen eines Unterfensters kann entweder durch den Klick auf einen Link mit dem Parameter target = _blank oder durch die JavaScript-Funktion window.open() erfolgen. Bisher nutzte Electron für die Unterfenster standardmäßig den Wrapper BrowserWindowProxy, der eingeschränkte Funktionen mitbringt.

Bei den technischen Neuerungen ist die String-Encryption-API safeStorage nennenswert. Außerdem bekommt WebContents das Event 'frame-created', wenn ein neuer Frame innerhalb der Seite erstellt wurde.

Das Event 'will-resize', das eine anstehende Größenänderung anzeigt, erhält den zusätzlichen String edge, um anzuzeigen, von welchem Rand beziehungsweise welcher Ecke die Größenänderung erfolgt. Auf die Weise kann eine Anwendung unterschiedlich auf anstehende vertikale oder horizontale Änderungen reagieren. Unter Linux steht das Event 'will-resize' insgesamt jedoch noch nicht zur Verfügung.

Electron ist ein Open-Source-Framework zum Erstellen von plattformübergreifenden Desktop-Anwendungen mit JavaScript, HTML und CSS durch den Einsatz von Chromium und Node.js. Es bildet die Grundlage namhafter Projekte wie Visual Studio Code, WordPress Desktop und des Atom-Editors. Letzterer ist in gewisser Weise der Geburtshelfer von Electron, da GitHub das Framework ursprünglich unter dem Namen Atom Shell als Grundlage für den Editor entwickelt hat. Seit Ende 2019 befindet sich Electron unter dem Dach der Open JS Foundation.

Weitere Neuerungen in Electron 15.0 lassen sich dem Blogbeitrag entnehmen. Das Release aktualisiert den Unterbau auf Chromium 94 und die zugehörige JavaScript-Engine V8 9.4 sowie Node.js 16.5. Electron lässt sich mit dem Paketmanager npm über npm install electron@latest installieren. Der Sourcecode findet sich auf GitHub.

(rme)