Blink Video Doorbell: Amazon bringt Videotürklingel ohne Cloud-Zwang für 60 Euro

Videotürklingel für kabellosen und kabelgebundenen Betrieb speichert 1080p-Videos optional auf lokalem Speicherzubehör des Herstellers.

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(Bild: Amazon)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Berti Kolbow-Lehradt
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Wer für sein Smart Home eine Videotürklingel sucht, ist um eine Option reicher: Die Amazon-Tochter Blink kombiniert nun ebenfalls eine WLAN-Sicherheitskamera mit einer Türklingelfunktion. Zum vergleichsweise niedrigen Preis von 60 Euro filmt das Hybrid-Gerät in Full-HD, schickt auf Wunsch eine Nachricht, wenn jemand klingelt und erlaubt, mit Ankömmlingen per Gegensprechanlage in Kontakt zu treten. Anders als weitverbreitet, lassen sich die Videos nicht nur in der Hersteller-Cloud, sondern auch lokal aufbewahren. Letzteres setzt aber Speicherhardware voraus, die frühestens kommendes Jahr erscheint.

Wann die Blink Video Doorbell selbst erscheint, nannte der Hersteller auf einem Amazon-Event noch nicht. Mit den dort neben dem Echo Show 15 und dem Marktstart des Eero Pro 6 angekündigten Features will Blink aber wohl Zeit schinden, weil das eigene Produkt nicht rechtzeitig zur dunklen Jahreszeit fertig ist. Interessenten können mittlerweile zwischen vielen smarten Videotürklingeln etwa von Arlo, Eufy, Google, Netatmo und Ring wählen. Funktional kann das Angebot von Blink durchaus mithalten.

Bei der Installationsweise bietet sie freie Wahl. Sie lässt sich kabellos oder kabelgebunden betreiben. Im ersteren Fall sollen zwei AA-Lithium-Batterien für eine Laufzeit von bis zu zwei Jahren sorgen. Bei einer Verbindung mit der bestehenden Türklingelverdrahtung, löst die Blink Video Doorbell auch den hauseigenen Türgong aus. Laut Blink ist die Videotürklingel "wetterfest". Eine IP-Schutzklasse nennt der Hersteller aber nicht.

Den Hauseingang filmt die eingebaute Kamera in 1080p. Nachts oder bei wenig Licht schaltet sie auf Infrarot-Betrieb um. Steht jemand vor der Haustür, schlägt die Blink-App per Push-Nachricht Alarm. Ein Knopfdruck auf die Klingel ist dafür nicht nötig. Als Auslöser reicht eine erkannte Bewegung. Über Zwei-Wege-Audio ist dann ein Gespräch in Bild und Ton möglich, ohne direkt an die Tür zu kommen.

Ohne konkreten Anlass lässt sich das laufende Kamerabild nur in bestimmten Szenarien aufrufen. Diese Option besteht auf jeden Fall, wenn die Blink Video Doorbell kabelgebunden installiert ist. Wer sie ausschließlich per Batterie betreibt, muss stattdessen die Videodateien auf externer Speicherhardware namens Blink Sync Module 2 ablegen, um sich in den Live-Feed einklinken zu können.

Wer Videoschnipsel nicht nur nach einem Alarm, sondern auch später anschauen will, braucht die Cloud oder Speicherhardware von Blink. Standardmäßig kommt die Hersteller-Cloud zum Einsatz, um Videoclips längerfristig zu speichern. Das setzt ein kostenpflichtiges Abo von 3 Euro pro Monat oder 30 Euro pro Jahr voraus. Diese laufenden Kosten entfallen, wenn als Speicherablage stattdessen das Blink Sync Module 2 mit gekoppeltem USB-Speicherstick zum Einsatz kommt. Die Station kostet 35 Euro und kommt laut Blink im Jahr 2022 auf den deutschen Markt. Unabhängig vom Speicherort setzt der Betrieb der Blink Video Doorbell ein persönliches Nutzerkonto voraus. Ganz ohne Cloud geht es also nicht.

Als Teil des Amazon-Konzerns stimmt Blink die eigene Technik auf das Alexa-Ökosystem ab. Passende Echo- und Fire-TV-Geräte sowie Fire-Tablets dienen auf Wunsch als Alarmgeber, Lautsprecher und Videoanzeige für Benachrichtigen und Videoverbindungen der smarten Türklingel.

Für den Batteriebetrieb gelten auch hier Einschränkungen: Nur wenn die Video Doorbell mit einem Blink Sync Module 2 gekoppelt oder kabelgebunden installiert ist, lassen sich alle Funktionen nutzen, sprich auf einem kompatiblen Alexa-Gerät ohne Anlass Live-Videos streamen und Zwei-Wege-Audio verwenden.

Die Blink Video Doorbell ist das erste Modell des Herstellers in dieser Produktkategorie. Bisher konzentrierte er sich auf WLAN-Sicherheitskameras, die abseits des Hauseingangs innen und außen Einsatz finden. Dafür stellte Blink im Rahmen des Amazon-Events zwei weitere Zubehöroptionen vor.

Ein Gestell mit batteriebetriebenen 700-Lumen-LED-Leuchten erweitert passende Outdoor-Kameras um einen Flutlicht-Modus, der sich bei Bewegung aktivieren lässt. Ferner kann eine neue Solarpanel-Halterung Außenkameras kontinuierlich mit Sonnenenergie versorgen, sodass sie nicht abhängig von Akkus oder dem Hausstromnetz sind. Beide Zubehörteile erscheinen im Laufe des Jahres zum Preis von jeweils 40 Euro.

(axk)