"Call of Duty": Anti-Cheat-System mit Kernel-Treiber auf dem Weg

Activision hat ein neues Anti-Cheat-System vorgestellt, das zuerst in "Call of Duty Warzone" eingesetzt werden soll. Teil von "Ricochet" ist ein Kernel-Treiber.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 42 Kommentare lesen

(Bild: Activision)

Lesezeit: 2 Min.

Activision hat ein Anti-Cheat-System angekündigt, das zuerst im Battle-Royale-Titel "Call of Duty: Warzone" eingesetzt werden soll. "Ricochet" versteht sich als ganzheitliches Set aus Anti-Cheat-Maßnahmen. Dazu gehört ein Team aus menschlichen Prüfern, Server-Algorithmen zur Cheat-Erkennung und ein Treiber, der unter Windows auf Kernel-Ebene laufen soll.

Dieser Kernel-Treiber soll aufspüren, wenn sich andere Anwendungen oder Prozesse in "Call of Duty: Warzone" einspeisen möchten. Mittlerweile setzen viele Mehrspieler-Titel auf solche Kernel-Treiber, um ihr Spielgeschehen beispielsweise vor Wallhacks und Aimbots abzusichern. Dazu gehören unter anderem "Valorant", "PUBG" und "Apex Legends".

In den jeweiligen Communities werden solche Anti-Cheat-Systeme regelmäßig diskutiert: Einerseits bieten sie besseren Schutz vor Schummlern als andere Anti-Cheat-Maßnahmen, andererseits sorgen die umfassenden Zugriffsrechte auf Kernel-Ebene für Skepsis. Das von Denuvo entwickelte Anti-Cheat-Programm war unter "Doom Eternal"-Spielern so kontrovers, dass die Entwickler es nachträglich entfernten.

Activision setzt hier auf einen Kompromiss: Der Kernel-Treiber von "Ricochet" wird nicht automatisch mit dem Start von Windows ausgeführt. Stattdessen startet er gemeinsam mit dem Spiel. Wird das Spiel beendet, soll auch der Kernel-Treiber geschlossen werden, verspricht das Unternehmen. Der Treiber soll außerdem nur die Apps aufzeichnen, die direkt mit "Call of Duty: Warzone" interagieren. Der Treiber sei von Activision selbst entwickelt worden, heißt es in einem Blogeintrag.

Zuerst wird das Anti-Cheat-System "Ricochet" mit dem "Pazifik"-Update für "Call of Duty: Warzone" eingeführt – eine Möglichkeit, ohne den Kernel-Treiber weiterzuspielen, gibt es nicht. Zu einem späteren Zeitpunkt soll er dann auch in "Call of Duty: Vanguard" eingesetzt werden.

(dahe)