Schnelles DRAM: DDR5-Spezifikation lernt DDR5-6400 kennen

Die maximal spezifizierte DDR5-Taktfrequenz steigt von DDR5-4800 auf DDR5-6400. Typische Desktop-Prozessoren bekommen damit über 100 GByte/s Übertragungsrate.

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(Bild: c't)

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Die JEDEC Solid State Technology Association hat den Speicherstandard DDR5 unter anderem mit neuen Geschwindigkeitsstufen aktualisiert. Das Maximum steigt von DDR5-4800 auf DDR5-6400, was die Übertragungsrate pro Kanal von 38,4 auf 51,2 GByte/s erhöht. Ein typischer Desktop-Prozessor mit Dual-Channel-Anbindung käme somit auf 102,4 GByte/s, AMDs Ryzen Threadripper Pro mit Octa-Channel-RAM ließen sich gar mit 409,6 GByte/s füttern.

Wie üblich gibt die JEDEC drei Varianten mit unterschiedlich straffen Timings vor: DDR5-6400A, DDR5-6400B und DDR5-6400C. Die schnellste Ausführung, also DDR5-6400A, nutzt CL46-46-46-Timings und kommt so auf eine Speicherlatenz von 14,38 ns – minimal mehr als bei DDR5-4800A mit CL-34-34-34-Timings und 14,17 ns. Dafür gibt es höhere Übertragungsraten, was insbesondere den integrierten Grafikeinheiten von Kombiprozessoren zugutekommt.

Auch die aktualisierte DDR5-Spezifikation JESD79-5A hält Platzhalter für kommende Erweiterungen bis DDR5-8400 bereit, was eine Übertragungsrate von 67,2 GByte/s pro Kanal ermöglicht. Zu den weiteren Neuheiten der aktualisierten Spezifikation gehören ein Memory Built-In Self-Test (MBIST) für das Speichertraining beim Systemstart und erweiterte Reparatursysteme (Post-Package Repair, PPR).

Intels Prozessorserie Alder Lake-S alias Core i-12000 für die LGA1700-Plattform kann als erste CPU-Generation mit DDR5-RAM umgehen. Die ersten Kits orientieren sich zum Verkaufsstart in den kommenden Wochen an der DDR5-4800-Spezifikation, allerdings erwarten wir auch übertaktete Module, die sich nicht zu 100 Prozent an die JEDEC-Empfehlungen halten. Das war auch bei den vorangegangenen Speichergenerationen üblich.

So können Hersteller etwa eigenständig die Taktfrequenz erhöhen beziehungsweise die Timings verringern, gegebenenfalls einhergehend mit einer erhöhten Betriebsspannung. Die JEDEC spezifiziert alle Geschwindigkeitsstufen bei einer Spannung von 1,1 Volt, weshalb die Timings recht hoch sind. Mithilfe von XMP-Profilen – im Falle von DDR5 XMP 3.0 – kann man vom Hersteller hinterlegte Einstellungen ins BIOS laden.

(mma)