Suchmaschinen entfernen "radikale" Links

Google, Altavista und Yahoo reagieren auf die Abmahnung der Deutschen Bahn, Verweise auf die Site der Zeitschrift "Radikal" zu entfernen.

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Von
  • Florian Rötzer

Die deutschen Tochtergesellschaften der Suchmaschinen Google, Altavista und Yahoo folgen der Abmahnung der Deutschen Bahn, Links auf die Site der linksradikalen Zeitschrift Radikal aus dem Angebot zu nehmen. Zuvor hatte die Deutsche Bahn bereits den niederländischen Provider XS4ALL erfolgreich verklagt, weil die von ihnen gehostete Site der linksradikalen Zeitschrift "Radikal" Sabotageanleitungen mit dem Titel "Kleiner Leitfaden zur Behinderung von Bahntransporten aller Art" enthielt.

Grundlage der Abmahnung ist die vor kurzem in deutsches Recht umgesetzte E-Commerce-Richtlinie. Die Sabotageanleitungen sind nach deutschem Recht illegal. Laut der europäischen E-Commerce-Richtlinie haften Provider dann für illegale Inhalte, wenn sie darüber Bescheid wissen und ihnen eine Sperrung technisch zugemutet werden kann.

Als erste Suchmaschine sperrte Altavista am Mittwoch den Link auf die Sabotageanleitung. Nigel Jones, Rechtsanwalt von Altavista, versicherte, dass er den Vorfall "sehr ernst" nehme. Er teilte zudem mit, dass Altavista die Internet-Adresse in ihre "Banned List" aufnehmen lasse. Damit würde sie nicht mehr im Suchergebnis auftauchen.

Der weltweit führenden Suchmaschine Google hatte Bahn-Justiziar Christian Schreyer eine Frist bis Montag eingeräumt. Das Unternehmen reagierte jedoch schneller und sperrte kurz nach Altavista den Zugriff auf Websites, die die Ausgaben spiegelten. Etwas später folgte Yahoo. (Christiane Schulzki-Hadouti)

Mehr dazu in Telepolis: Deutsche Bahn setzt sich bei Suchmaschinen-Betreiber durch" / (fr)