Digitalisierung: Deutsche Unternehmen geben sich selbst die Note "befriedigend"

Laut einer Umfrage des Bitkom gehören hohe Anforderungen an den Datenschutz und der Fachkräftemangel zu den größten Digitalisierungsbremsen in Deutschland.

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(Bild: ASDF_MEDIA/Shutterstock.com)

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Eine Umfrage des Branchenverbands Bitkom zum Digitalisierungsgrad in der deutschen Wirtschaft kommt zu dem Schluss, dass Kollaborationstools gekommen sind, um zu bleiben. 602 Unternehmen aus allen Branchen ab 20 Beschäftigten gaben an, Tools wie Slack & Co. auch nach der Pandemie weiterhin einsetzen zu wollen. Zu den größten Digitalisierungsbremsen zählen laut der Umfrage hohe Anforderungen an den Datenschutz und der Fachkräftemangel. 88 Prozent der Befragten denken, dass Deutschland den Anschluss an Ländern wie den USA und China verloren hat.

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Unternehmen und Digitalisierung

Befragung: Unternehmen kommen inzwischen besser durch die Corona-Krise (Bild: Bitkom)

Generell will die Mehrheit der Befragten in der Krise begonnene Digitalisierungsprojekte weiter fortsetzen und Maßnahmen wie Videokonferenzen persönlichen Treffen gegenüber bevorzugen, mehr Hardware anschaffen und Recruiting- und Onboarding-Prozesse digital stattfinden lassen. Beim Thema Homeoffice zeigte sich allerdings eine andere Tendenz. Nur 27 Prozent wollten weiter an den Corona-Regelungen festhalten oder diese ausweiten, während 71 Prozent die Regelungen zumindest ganz oder sogar teilweise wieder zurücknehmen wollen.

Insgesamt sehen Unternehmen sich digital besser aufgestellt, dennoch benoteten sie ihren eigenen Digitalisierungsgrad mit der Note "befriedigend". Vor allem der Einsatz von Big Data hatten im Vergleich zu 2019 mit 73 Prozent einen Zuwachs von 22 Prozentpunkten erhalten. Der Einsatz von Internet of Things (IoT) wächst um 32 Prozent auf insgesamt 65 Prozent. Darüber hinaus verschärft die Digitalisierung laut den Befragten den Wettbewerb. 70 Prozent gaben an, dass Wettbewerber aus dem Internet beziehungsweise der IT-Branche in den Markt der Unternehmen drängen.

Fast alle der befragten Unternehmen (99 Prozent) wünschten sich, dass Behörden "alle Leistungen auch auf digitalem Weg anbieten müssen". Außerdem sollten laut 96 Prozent der Befragten auf Internetkriminalität spezialisierte Polizeieinheiten massiv verstärkt und Daten der Bundesverwaltung sollten – gemäß 95 Prozent der Befragten – grundsätzlich veröffentlicht werden.

Erst kürzlich hat die Ampel-Koalition in ihrem Koalitionsvertrag bekannt gegeben, kleine und mittelständische Unternehmen bei der Digitalisierung durch eine "unkomplizierte Förderung" unterstützen und "IT-Sicherheit, DSGVO-konforme Datenverarbeitung und den Einsatz digitaler Technologien" ausbauen zu wollen. Zudem will sie sich für "ambitionierte Regelungen des Digital Markets Act (DMA)" einsetzen. Auch soll die Digitalisierung mit flächendeckendem WLAN- und Mobilfunkempfang vorangetrieben werden. Für IT-Projekte soll es demzufolge offene Standards geben, für Entwicklungsaufträge frei verfügbare Software.

(mack)