Auto-Prozessoren: Intel will Mobileye an die Börse bringen

Ein Börsengang könnte Mobileye mit rund 50 Milliarden US-Dollar bewerten. Intels Aktie stieg infolgedessen um fast 10 Prozent auf knapp 49 Euro.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen

(Bild: Mobileye / Intel)

Lesezeit: 2 Min.

Intel hat öffentlich das Interesse bekundet, die Tochterfirma Mobileye im Jahr 2022 an die Börse bringen zu wollen. Allein die Bekanntgabe genügte, um Intels Aktie nach einer gut halbjährigen Talfahrt schlagartig um fast 10 Prozent auf knapp 49 Euro zu bugsieren.

Mobileye entwickelt Systems-on-Chip (SoCs) für autonom fahrende Autos, sogenannte Automotive-Prozessoren, und um diese herum ganze Hardware-Plattformen, die Autohersteller verwenden können. Schon 2014 ging Mobileye erstmals an die Börse, damals mit einer Bewertung von 5,3 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2017 kaufte Intel die Firma für 15,3 Milliarden US-Dollar – fast 50 Prozent mehr, als Mobileye zu dem Zeitpunkt an der Börse wert war.

Laut dem Wall Street Journal erwarten Intel und Mobileye eine aktuelle Bewertung von mehr als 50 Milliarden US-Dollar. Selbst mit dem Vorhaben, nach dem "Initial Public Offering" (IPO) Mehrheitsanteilseigner zu sein, wäre der Börsengang demnach für Intel ein wirtschaftlich lukrativer Schritt.

In der Bekanntgabe zum Börsengang schreiben Intel und Mobileye, dass die Abkapselung ein logischer Schritt für weiteres Wachstum im aufstrebenden Markt der autonom fahrenden Autos sei. Mobileyes Führungsetage unter CEO Amnon Shashua soll bleiben. Es entsteht allerdings auch der Eindruck, dass sich Intel weiter konsolidieren und auf die Kernbereiche Prozessoren, Grafikchips und Halbleiterfertigung konzentrieren möchte.

Ende 2020 verkaufte Intel bereits die eigene NAND-Flash-Sparte für SSD-Speicher an SK Hynix. Zuvor verkleinerte Intel den eigenen Netzwerkgeschäftsbereich drastisch, etwa durch den Verkauf der (5G-)Modemsparte an Apple und AnyWAN an MaxLinear. Mit dem anstehenden Börsengang soll das Team rund um die Mobilitäts-App Moovit formell zu Mobileye wechseln, das Intel erst Mitte 2020 für 900 Millionen US-Dollar übernahm. Ebenso wechseln die Ingenieursteams rund um die eigene Lidar- und Radar-Funkwellentechnik von Intel zu Mobileye. Beide Unternehmen wollen künftig "strategische Partner" bleiben.

(mma)