Datenplattform Athinia soll gegen Chipmangel helfen

Merck und Palantir bauen eine digitale Plattform, damit Chip-Hersteller, -Zulieferer und -Großkunden einander besser verstehen lernen. Sie heißt Athinia.

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Statue der Pallas Athene

Statue der Pallas Athene, der griechischen Göttin des Krieges und der Weisheit, vor dem österreichischen Parlament in Wien. Nach dieser Figur der griechischen Mythologie benennen Palantir und Merck ihre neue Datenplattform.

(Bild: Gerd Eichmann CC BY 4.0)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Angesichts des Chipmangels will der Darmstädter Merck-Konzern eine neue Plattform namens Athinia (Götting des Krieges, der Weisheit) schaffen, die die Datenanalyse in der Halbleiterindustrie verbessern soll. Dafür werde die bestehende Partnerschaft mit der US-Datenfirma Palantir vertieft, wie Merck am Dienstag mitgeteilt hat. Gemeinsam wollen die beiden Firmen eine Plattform bereitstellen, die Lieferketten transparenter machen sowie Markteinführungen beschleunigen und damit dem Chipmangel entgegenwirken soll.

Die Plattform werde es Halbleiterherstellern und Materiallieferanten ermöglichen, Daten auszutauschen sowie zu analysieren, um so Effizienzsteigerungen zu erzielen, erklärt Merck. Zudem soll sie den Branchenakteuren tieferes Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Materialien und Prozessen in Produktionsanlagen für Halbleiter verschaffen.

"Die Halbleiterindustrie steht vor beispiellosen Umwälzungen", sagte Kai Beckmann, der die Sparte Electronics bei Merck leitet. Unternehmen brauchten eine Datenplattform, die ihnen die nötige Transparenz und Datenintelligenz verschaffe, um den Chipmangel und Probleme in der Lieferkette zu bewältigen.

2019 ist Merck mit der Übernahme des Halbleiterzulieferers Versum in das Geschäft mit Elektronikmaterialien für die Halbleiterindustrie eingestiegen. Bis Ende 2025 will Merck deutlich mehr als drei Milliarden Euro in seine Elektroniksparte investieren. Der Konzern profitiert von den Versorgungsengpässen bei Halbleitern. Vor allem in der Autoindustrie sind Chips knapp. Chiphersteller bauen ihre Fertigung daher aus, die Nachfrage nach Materialien ist entsprechend hoch.

(ds)