ITK-Branche wächst trotz schwieriger Bedingungen​

Der deutsche Markt für IT, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik soll nach Bitkom-Berechnungen 2022 moderat wachsen – inklusive Zahl der Beschäftigten.

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(Bild: ANDREI ASKIRKA/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Achim Born

Der deutsche Markt für IT, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik (ITK) bleibt laut IT-Branchenverband Bitkom auf Wachstumskurs. Das Volumen wuchs um 3,9 Prozent auf 178,4 Milliarden Euro, was vor allem am guten Geschäft mit IT-Hardware und Software lag. Für das laufende Jahr stellt der Branchenverband seiner Klientel ein Plus von 3,6 Prozent auf 184,9 Milliarden Euro in Aussicht.

Erwartungsgemäß ist es vornehmlich der Markt für Informationstechnik, der das Wachstum trägt. Dieser soll wie im Vorjahr weit überdurchschnittlich zulegen und seine Bedeutung als größter Sektor weiter ausbauen. Überstiegen die Umsätze 2021 erstmals die 100-Milliarden-Euro-Marke, wird nach Bitkom-Berechnungen ein Plus von 5,9 Prozent das Volumen in diesem Jahr auf 108,6 Milliarden Euro hieven.

Am schnellsten sollen einmal mehr die Software-Geschäfte wachsen, angetrieben durch den Cloud-Trend: 9 Prozent Wachstum sollen hier zu 32,4 Milliarden Euro Umsatz führen. Die Einnahmen mit IT-Hardware sollen gleichfalls deutlich zulegen: Der Bitkom rechnet mit einem Plus von 5,7 Prozent auf 33,2 Milliarden Euro. Das Geschäft mit IT-Services, wozu unter anderem die IT-Beratung zählt, wächst voraussichtlich um 3,9 Prozent auf 43,0 Milliarden Euro.

Der Markt für IT und Telekommunikation wächst kontinuierlich. Nur Endgeräte wie Smartphones befinden sich derzeit im Abschwung.

(Bild: Bitkom, IDC)

Für den Telekommunikationsmarkt prognostiziert der Bitkom ein moderates Plus von 0,9 Prozent auf 67,3 Milliarden Euro. Mit TK-Services werden laut Schätzung dieses Jahr 49,2 Milliarden Euro (+1,7 Prozent) umgesetzt. Im Geschäft mit Endgeräten – vornehmlich Smartphones – müssen sich die Anbieter erstmals nach Jahren auf einen Rückgang einstellen: Der Markt soll um 3,1 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro schrumpfen. Dagegen ziehen die Investitionen in die TK-Infrastruktur dank des Ausbaus der 5G- und Glasfasernetze deutlich an. Sie sollen 2022 um 2,2 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro zulegen.

Im Markt für Unterhaltungselektronik hält jedoch die negative Entwicklung an. Der Corona-Sondereffekt im Jahr 2020, der zu einem vorübergehenden Anstieg um 6,3 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro Umsatz geführt hatte, war offenbar vorübergehender Natur: Nach einem Minus von 1,6 Prozent im Jahr 2021 werden die Umsätze im kleinsten ITK-Teilmarkt dieses Jahr voraussichtlich um 2,3 Prozent auf 9,0 Milliarden Euro schrumpfen.

Die Geschäftsklima-Indizes befinden befinden sich auf Vor-Corona-Niveau. Die Euphorie aus dem Sommer 2021 ist jedoch verflogen.

(Bild: Bitkom, IDC)

Der von dem Verband gemeinsam mit dem ifo gepflegte Digitalindex liegt auf einem ähnlich hohen Niveau wie vor Ausbruch der Pandemie Anfang 2020. Im Dezember 2021 notierte er bei 24,0 Punkten und lag damit wie gewohnt um 17 Punkte über dem ifo-Index für das Geschäftsklima der Gesamtwirtschaft. Die aktuelle Entwicklung der Indizes zeigt indes, dass die überaus optimistischen Erwartungen aus dem Juli 2021 angesichts der wieder aufflammenden Pandemie sowie wegen Lieferengpässen und Inflation einen Dämpfer erhielten.

(un)