Wechsel von der DSLR zur Spiegellosen: Erfahrungsbericht über Tücken und Nutzen

Wer die Spiegelreflexkamera gegen eine Spiegellose tauscht, kann was erleben: Die Technik tickt anders. Worauf sich Umsteiger freuen können.

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Darauf kann man sich freuen: Der Autofokusbereich erstreckt sich bei spiegellosen Systemkameras meist über den gesamten Sensorbereich, damit kann man seine Aufnahme ohne Verrenkungen bis in die Ecken durchkomponieren.

Lesezeit: 33 Min.
Von
  • Sandra Petrowitz
Inhaltsverzeichnis

Die ersten Aufnahmen mit der Z 7II setze ich sprichwörtlich in den Sand. Wir beobachten ein Rudel Afrikanischer Wildhunde. Die Tiere spielen miteinander zur Vorbereitung auf die gemeinsame Jagd, das Abendlicht schwindet rasch. Dunkles Fell vor hellem Sand, kontinuierlicher Einzelfeld-Autofokus – und ich produziere überwiegend Ausschuss, weil die Kamera beharrlich den aufgewühlten Sand hinter den Hunden fokussiert statt ihre Körper. An diesem Abend zweifle ich an allem, vor allem an meiner Idee, eine spiegellose Systemkamera mit auf Safari zu nehmen.

Hintergrund: Die richtige Fotoausrüstung

Canon und Nikon – Platzhirsche bei den Spiegelreflexen – haben in den vergangenen Monaten spiegellose Vollformatkameras auf den Markt gebracht, die ihren Spiegel-Schwestern endlich ernsthaft Konkurrenz machen: Nikon schickt die Z 7II und die Z 6II ins Rennen und dazu das 6000 Euro teure Flaggschiff Z9, das sich ausschließlich an Profis richtet. Canon hat seine anfangs belächelte EOS-R-Reihe mit den Modellen R3, R5 und R6 ebenfalls deutlich professionalisiert. (Der Vollständigkeit halber: Konkurrenten wie Sony, Fujifilm, Olympus oder Panasonic haben den Schritt zur spiegellosen Technik entweder schon vor geraumer Zeit vollzogen oder hatten nie etwas anderes im Programm.)

Knapp daneben ist auch vorbei: Hier hat sich der Autofokus der Kamera mehr für die Sandstruktur hinter den Wildhunden interessiert als für das Fell der miteinander spielenden Tiere.

Die Zukunft ist spiegellos, das Objektivsortiment für die neuen Bajonette wächst. Zusätzlich können Umsteiger viele ihrer bisherigen Objektive für das F- (Nikon) und das EF-Bajonett (Canon) an entsprechenden Adaptern weiternutzen. Viele Fotografen liebäugeln spätestens jetzt mit einem Umstieg von der Spiegelreflex- auf die neue Technik. Sie fragen sich dabei: Was erwartet mich beim Wechsel auf Spiegellos? Wie viel Umgewöhnen ist nötig? Wo liegen die größten Stolpersteine?