Datenschutz: Facebook droht Sammelklage in Großbritannien

Eine Wettbewerbsexpertin will in Großbritannien eine Sammelklage gegen Facebook einreichen und Schadensersatz für bis zu 44 Millionen Nutzer erstreiten.

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(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

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Juristen bereiten in Großbritannien eine Sammelklage gegen die dortige Niederlassung von Facebooks Muttergesellschaft Meta vor. Wettbewerbsexpertin Liza Lovdahl-Gormsen vom British Institute of International and Comparative Law will in Zusammenarbeit mit Anwälten eines Klagefonds für 44 Millionen Nutzerinnen und Nutzer Schadensersatz erstreiten – insgesamt könnten das bis zu 2,756 Milliarden Euro sein, meint die Juristin.

Das Unternehmen habe seine "marktbeherrschende Stellung missbraucht", um den britischen Nutzern Bedingungen für die Nutzung persönlicher Daten zu diktieren, erklärte Lovdahl-Gormsen. Mit den im Zeitraum von 2015 bis 2019 gesammelten Daten habe Facebook ein detailliertes Bild der Internetnutzung der Betroffenen erhalten und "übermäßige Gewinne" erzielt.

Lovdahl-Gormsen bemängelt dabei unter anderem "Facebook Pixel" – JavaScript-Code für Webseitenbesitzer, mit dessen Hilfe sich das Nutzungsverhalten der Seitenbesucher tracken lässt. Jeder, der in Großbritannien lebt und Facebook im besagten Zeitraum mindestens einmal genutzt habe, könne Schadensersatz von Facebook fordern, erklärte Lovdahl-Gormsen.

Obwohl die Klage gemeinsam mit einer erfahrenen britischen Anwaltskanzlei geplant ist, gibt es für die Sammelklage keine Erfolgsgarantie. Wie die BBC berichtet, hatte der Londoner Supreme Court im November 2021 bereits eine Klage gegen Google zurückgewiesen. In dem Fall wurde Google beschuldigt, Millionen iPhones illegal überwacht zu haben. Eine weitere Sammelklage gegen Google von einem britischen Verband für das Umgehen der Cookie-Sperre von Apples Safari-Browser wurde 2018 ebenfalls zurückgewiesen.

(mack)