5G-Einführung in USA erfordert Sicherheitsvorkehrungen für Boeing 787

Die US-Luftfahrtaufsicht hat konkrete Bedenken, dass 5G-Mobilfunk das Landemanöver dieses Flugzeugtyps stören könnte. Es sind zusätzliche Vorkehrungen nötig.

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(Bild: Marko Aliaksandr/Shutterstock.com)

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Die US-Luftfahrtaufsicht FAA hat wegen Sicherheitsbedenken aufgrund der Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G spezielle Maßnahmen für Landungen des Boeing-Langstreckenjets 787 "Dreamliner" angeordnet. Bei nasser oder verschneiter Landebahn an Flughäfen mit 5G-Service müssten zusätzliche Vorkehrungen getroffen werden, da die Maschinen einen längeren Bremsweg benötigen könnten, teilte die FAA am Freitag mit.

Grund sei, dass ein Funkfrequenzbereich des neuen schnellen Internets für Mobiltelefone bestimmter Flugzeugelektronik beim Landemodus in die Quere kommen könnte. Laut FAA sind davon 137 Maschinen in den USA und 1010 weltweit betroffen. Wie die Behörde in ihrer Mitteilung schreibt, hätten Sicherheitsspezialisten in den vergangenen beiden Wochen ein konkretes Risiko ermittelt: Der Funkhöhenmesser dieses Flugzeugtyps könne durch das C-Band des 5G-Mobilfunkspektrums gestört werden und dadurch verhindern, dass Triebwerks- und Bremssysteme einer Maschine in den Landemodus wechselten. In der Folge könnten diese Systeme das Flugzeug auf der Landebahn womöglich nicht zum Stehen bringen.

Zuvor hatten in einem ungewöhnlichen Schritt der US-Verkehrsminister Buttigieg und der FAA-Leiter Dickson in einem Brief an die Netzbetreiber AT&T und Verizon appelliert, die ursprünglich für den 5. Januar geplante Einführung von 5G um zwei Wochen zu verschieben; im Bereich um Flughäfen in den USA sollte zudem die Einführung des C-Band-Frequenzbereichs bis ungefähr März verschoben werden, damit die Flughafenbetreiber mehr Zeit für weitere Tests und notwendige Upgrades hätten.

Beide Mobilfunkbetreiber kamen der Regierung und der Behörde entgegen und kündigten an, in der Nähe bestimmter Flughäfen die 5G-Einführung für sechs Monate auszusetzen. Die Luftfahrtindustrie und US-Behörden wollen sich miteinander über das weitere Vorgehen verständigen.

(tiw)